Graz steht zusammen: Stadt übernimmt Begräbniskosten für Amoklauf-Opfer

Graz steht zusammen: Stadt übernimmt Begräbniskosten für Amoklauf-Opfer

Dreierschützengasse, Graz, Österreich - Am Dienstag, dem 11. Juni 2025, ereignete sich ein tragischer Amoklauf an der Schule in der Dreierschützengasse in Graz. Bei diesem Vorfall starben zehn Menschen, darunter sechs Frauen, drei Männer sowie der mutmaßliche Täter, ein 21-jähriger Österreicher. Zudem wurden zwölf weitere Personen verletzt. Bundeskanzler Christian Stocker bezeichnete diesen Tag als „dunklen Tag in der Geschichte unseres Landes“. Die Polizei war um 10:00 Uhr alarmiert und konnte die Lage innerhalb von 17 Minuten unter Kontrolle bringen. Über 300 Einsatzkräfte, darunter die Sondereinheit Cobra, sicherten das Schulgebäude und evakuierten die Schüler:innen. Der Täter, der sich in einer Toilettenanlage das Leben nahm, war nicht polizeibekannt und verfügte über legal erworbene Waffen, einschließlich einer Langwaffe und einer Faustfeuerwaffe.

In der Folge des Amoklaufs hat die Stadt Graz umfassende Unterstützung für die betroffenen Familien beschlossen. Bürgermeisterin Elke Kahr (KPÖ) bestätigte, dass die Stadt die Begräbniskosten für die Opfer übernehmen wird. Angehörige können ihre Rechnungen direkt beim Bürgermeisteramt einreichen. Neben dieser städtischen Hilfe zeigen auch viele Privatpersonen, Betriebe und Künstler Solidarität. Im Zuge dessen spendet die „UI-Bar“ in Graz die Hälfte ihres Wochenend-Umsatzes und verzichtet auf Partymusik aus Respekt vor den Opfern. Auch die Grazer Eisdiele „Die Eisperle“ engagiert sich und bietet Unterstützung. Darüber hinaus hat die deutsche Rapperin Katja Krasavice ihre Hilfe angeboten, um den Opfern beizustehen.5min berichtet.

Trauer und Zusammenhalt in Graz

Der Amoklauf hat die Bevölkerung in Graz stark betroffen, viele Menschen erleben Trauer, Schock und Unsicherheit. In diesem Zusammenhang wurde in der Helmut-List-Halle ein Ort der Begegnung und Verarbeitung eingerichtet, an dem psychologische Betreuung angeboten wird. Das Bildungsministerium hat zudem eine Hotline zur Unterstützung eingerichtet. Bildungsminister Christoph Wiederkehr betonte die Wichtigkeit, Schulen als sichere Orte des Friedens aufrechtzuerhalten.

Die Trauer um die verlorenen Leben wird durch die dreitägige Staatstrauer der Bundesregierung begleitet, während öffentliche Veranstaltungen ausgesetzt werden. Am Mittwoch, um 10:00 Uhr, soll eine landesweite Trauerminute abgehalten werden. Bürgermeisterin Elke Kahr äußerte sich betroffen und sprach von einem tieftraurigen Tag für die Stadt, was die Bedeutung des Zusammenhalts in solch schwierigen Zeiten unterstrichGraz.at berichtet.

Psychologische Unterstützung und Empfehlungen

In Reaktion auf diesen Vorfall hat der Berufsverband Österreichischer Psychologinnen und Psychologen (BÖP) ein Informationsblatt erstellt, das Handlungsempfehlungen für Lehrer, Eltern und Angehörige im Umgang mit betroffenen Kindern und Jugendlichen enthält. BÖP-Präsidentin Dr. Beate Wimmer-Puchinger betont, dass Krisenbewältigung Zeit, Raum und Unterstützung benötigt. Klinische Psychologen, spezialisiert auf Traumapsychologie und Notfallpsychologie, können über die PsychologInnen-Suchmaschine Psychnet gefunden werden, um betroffenen Personen die nötige Unterstützung zukommen zu lassenBÖP berichtet.

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OrtDreierschützengasse, Graz, Österreich
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