Erdbeermond sorgt für Schlaflosigkeit: Mythos oder medizinischer Fakt?

Der Erdbeermond am 11. Juni 2025 beeinflusst Schlafmuster und Emotionen. Erfahren Sie Besonderheiten und wissenschaftliche Hintergründe.
Der Erdbeermond am 11. Juni 2025 beeinflusst Schlafmuster und Emotionen. Erfahren Sie Besonderheiten und wissenschaftliche Hintergründe. (Symbolbild/DNAT)

Erdbeermond sorgt für Schlaflosigkeit: Mythos oder medizinischer Fakt?

Deutschland - Am 11. Juni 2025 erlebte die Welt den spektakulären Erdbeermond, der, obwohl nicht als Supermond klassifiziert, durch seine beeindruckende tiefrote Farbe und die besondere Position am Horizont viele Menschen faszinierte. Besonders ins Auge fiel, dass dieser Vollmond so tief stand wie seit 18 Jahren nicht mehr, verstärkt durch das astronomische Phänomen des Major Lunar Standstill. Diese Kombination ließ den Mond größer erscheinen, während er durch die dickere Atmosphäre in Gelb- bis Rottöne gefärbt wurde. Astronomen haben festgestellt, dass dies den Erdbeermond 2025 zum tiefsten Vollmond seit 2006 machte. Der nächste Geburtstag dieses außergewöhnlichen Ereignisses wird 2043 sein, wie oe24 berichtet.

Doch die Nacht des Erdbeermondes brachte nicht nur visuelle Freude, sondern auch Schlafprobleme für viele. Berichte von Schlaflosigkeit, Unruhe und seltsamen Träumen während dieser Vollmondnächte häuften sich. Studien zeigen, dass Vollmondnächte tatsächlich einen Einfluss auf die Schlafqualität haben: Im Durchschnitt schlafen Menschen weniger, brauchen länger zum Einschlafen und haben unruhigere Träume. Besonders betroffen sind dabei Menschen, die ohnehin unter Stress oder Schlafstörungen leiden.

Zusammenhang zwischen Mond und Schlaf

Die mögliche Verbindung zwischen Vollmond und Schlafstörungen ist seit der Antike ein Thema. Millionen Menschen in Deutschland leiden unter behandlungsbedürftigen Ein- und Durchschlafstörungen, und der Glaube, dass der Mond diese Probleme verursacht, hält sich bis heute. Eine Studie des Max-Planck-Instituts für Psychiatrie aus dem Jahr 2014 analysierte Daten von über 2.100 Nächten, um einen möglichen Zusammenhang zwischen Mondphasen und Schlafqualität zu überprüfen. Die Ergebnisse zeigten, dass es keinen signifikanten Einfluss des Mondes auf den Schlaf gab. Zwar fanden frühere Studien, darunter eine von Professor Christian Cajochen, dass Teilnehmer bei Vollmond etwas länger zum Einschlafen benötigten und ihre Schlafdauer um 20 Minuten verkürzt war, jedoch waren diese Resultate nicht eindeutige Beweise für einen direkten Einfluss des Mondes.

Wissenschaftler aus Berlin konnten ebenfalls keinen klaren Einfluss des Vollmonds auf den Schlaf nachweisen, vermuten jedoch, dass der innere Mond-Rhythmus eine Rolle spielt. Viele Menschen berichten trotzdem von Schlafproblemen während des Vollmonds, was häufig auf ungünstige Schlafgewohnheiten zurückgeführt werden kann. Empfehlungen zur Verbesserung des Schlafs stimmen weitgehend überein und beinhalten eine optimale Schlaftemperatur, das Vermeiden von Bildschirmen vor dem Schlafengehen sowie eine dunkle Schlafumgebung in der Nacht. Mehr über diese Empfehlungen bietet Apotheken-Umschau.

Logik hinter den Schlafmustern

Forschungen haben gezeigt, dass es vor dem Vollmond periodische Schwankungen im Schlafverhalten gibt. Bei Testpersonen kam es vor dem Vollmond zu einer Verzögerung der Einschlafzeiten um bis zu 80 Minuten sowie einer verringerten Schlafdauer um bis zu 90 Minuten. Dies könnte auf die helleren Nächte rund um den Vollmond zurückzuführen sein, die den natürlichen Schlaf-Wach-Rhythmus beeinflussen. In ländlichen Gebieten ohne elektrische Beleuchtung ist dieser Effekt ausgeprägter, jedoch lässt sich das Phänomen auch bei städtischen Studenten beobachten.

Die Forscher gehen davon aus, dass der Mondzyklus unser Schlafverhalten noch heute beeinflussen könnte, möglicherweise basierend auf einer evolutionären Anpassung. Frühe Menschen könnten während hellerer Nächte aktiver gewesen sein, zum Beispiel bei der Jagd. In Städten wird das Mondlicht häufig von künstlicher Beleuchtung überstrahlt, dennoch zeigen Studien, dass der Schlaf der Menschen oft noch mit dem Mondzyklus synchronisiert bleibt. Visualisiert wird dies durch die Annahme, dass auch Schwerkraft-Effekte des Mondes eine Rolle spielen. Genauere Untersuchungen zum Einfluss des Mondes auf den Schlafverhalten sollen in Zukunft erfolgen, betont der Artikel auf Scinexx.

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OrtDeutschland
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