Entführung und Erpressung: Migrantenleben an der bosnischen Grenze in Gefahr!

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Entführungen von Migranten an der bosnisch-kroatischen Grenze: Berichte über Gewalt, Erpressung und schwerwiegende Menschenrechtsverletzungen.

Entführungen von Migranten an der bosnisch-kroatischen Grenze: Berichte über Gewalt, Erpressung und schwerwiegende Menschenrechtsverletzungen.
Entführungen von Migranten an der bosnisch-kroatischen Grenze: Berichte über Gewalt, Erpressung und schwerwiegende Menschenrechtsverletzungen.

Entführung und Erpressung: Migrantenleben an der bosnischen Grenze in Gefahr!

Am 14. September 2025 berichtet der 42-jährige Padam von einem erschütternden Erlebnis: In der Grenzregion zwischen Bosnien und Kroatien wurde er von einer kriminellen Bande entführt, während er versuchte, die Grenze zu überqueren. Padam erzählt von schweren Misshandlungen durch seine Entführer, die ihn tagelang festhielten und ihm kein Essen gaben. Sie drohten ihm sogar mit dem Erschießen, um Lösegeld von seiner Familie zu erpressen. Letztendlich wurde er freigelassen, nachdem andere Migranten Lösegeld gezahlt hatten. Ähnliche Erfahrungen berichten viele Migranten im Camp Lipa und der Stadt Bihać.

Die Entführungen abseits der Hauptwege haben einen alarmierenden Anstieg erreicht. Padam erklärt, dass er mehrmals versuchte, nach Kroatien zu gelangen, jedoch ohne Erfolg. Migranten werden in abgelegenen Gebieten, wo sie wenig Hilfe finden, gezielt von Gruppen wie der BWK entführt. Diese Bande, die seit 2023 für ihre kriminellen Aktivitäten bekannt ist, kontrolliert zahlreiche Schlepperrouten in der Region. Laut Berichten stammen die Drahtzieher der BWK vermutlich aus Afghanistan.

Die Problematik der Pushbacks

Die Situation an der bosnisch-kroatischen Grenze wird zusätzlich durch die Praxis der sogenannten Pushbacks kompliziert. Diese Praxis beschreibt staatliche Maßnahmen, bei denen Flüchtlinge und Migranten nach einem Grenzübertritt gewaltsam zurückgeschoben werden. Experten und Menschenrechtsorganisationen kritisieren die Legalität solcher Maßnahmen, da sie oft gegen die Europäische Menschenrechtskonvention verstoßen. Insbesondere die kroatische Grenzpolizei steht in der Kritik, für gewaltsame Pushbacks verantwortlich zu sein, während die Berichte über systematische Gewalt gegen Geflüchtete seit 2022/2023 zugenommen haben.

Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch hebt hervor, dass die EU-Migrationspolitik die Grenzregionen destabilisiert und Menschenrechtsverletzungen fördert. Insbesondere seit Mai 2024 wird ein scharfer Fokus auf Abschreckung gelegt, was nicht nur mehr Todesfälle auf See, sondern auch mehr illegale Pushbacks zur Folge hat. Asylsuchende werden häufig in Länder zurückgeführt, in denen ihnen severe Menschenrechtsverletzungen drohen. Die Abnahme des öffentlichen Interesses an diesen Themen hat dazu geführt, dass viele NGOs sich aus den Grenzgebieten zurückgezogen haben, was die Dokumentation von Misshandlungen erschwert.

Gesellschaftliche Auswirkungen und Zukunftsperspektiven

Die Lage im Camp Lipa bleibt angespannt. Padam berichtet zudem von einem Vorfall, bei dem ein Mann aus Pakistan getötet wurde. Flüchtlinge berichten weiterhin von Misshandlungen durch kroatische Beamte; insbesondere eine Gruppe junger ägyptischer Männer schilderte Schläge und die Zerstörung ihrer Mobiltelefone. Trotz der Widrigkeiten plant Padam, in Bosnien zu bleiben, bis er genügend Geld hat, um nach Österreich weiterzuziehen. Helfer der österreichischen NGO „SOS Balkanroute“ verteilen im Camp Kleidung und Lebensmittel, um den Geflüchteten durch die kalten Tage zu helfen.

Padam erhielt einen Rucksack und neue Schuhe, doch die Zukunft bleibt ungewiss. Die humanitäre Krise und die Gewalt gegen Migranten an den EU-Außengrenzen erfordern dringend eine wertegeleitete, menschenrechtsbasierte Politik. Der dringende Handlungsbedarf in der europäischen Migrationspolitik wird zunehmend klar, um weiteres Leid zu verhindern und die Sicherheit und Rechte von Migranten zu wahren.

Für weitere Informationen zu den aktuellen Geschehnissen und der Lage der Migranten in der Region können Sie die Berichte von der Kleinen Zeitung, von Wikipedia und von Human Rights Watch konsultieren.