Eder-Gitschthaler: Generationensolidarität für eine starke Gesellschaft!
Eder-Gitschthaler: Generationensolidarität für eine starke Gesellschaft!
Wien, Österreich - In einer bewegenden Bundesratssitzung am 26. Juni 2025 in Wien hat die scheidende Salzburger Bundesratspräsidentin Andrea Eder-Gitschthaler ihre Abschiedsrede gehalten. Mit ihrem Motto „Miteinander wachsen – Brücken der Generationen bauen“ stellte sie den gesellschaftlichen Zusammenhalt und die Generationensolidarität in den Mittelpunkt. Die Sitzung begann mit einer Trauerminute zum Gedenken an die Opfer eines tragischen Amoklaufs. Zudem wurde der Beschluss zur Flexibilität für Maturantinnen und Maturanten des Bundes-Oberstufenrealgymnasiums in Graz gefasst, gefolgt von der Angelobung neuer Bundesräte, darunter Harald Himmer aus Wien und Sebastian Stark aus Niederösterreich.
Eder-Gitschthaler bezog sich in ihrer Rede auf die drängenden Themen Demografie und das Pensionssystem. Ein zentrales Anliegen war die bevorstehende Einführung der Teilpension, die ab 2026 in Kraft tritt und es Arbeitnehmern der Möglichkeit gibt, ihre Arbeitszeiten um 25, 50 oder 75 Prozent zu reduzieren, während sie die Pensionsvoraussetzungen erfüllen. Diese Neuregelung sieht vor, dass das Pensionskonto entsprechend der Arbeitszeitreduktion geschlossen und mit dem verbleibenden Anteil weitergeführt wird. „Ältere Arbeitnehmer sind ein wichtiges Fachkräftepotential, insbesondere angesichts der demografischen Entwicklung“, betonte Eder-Gitschthaler.
Neue Pensionsregelungen und deren Bedeutung
In den letzten Monaten hat die neue österreichische Regierung, die nach monatelangen Verhandlungen zustande kam, umfassende Änderungen im Pensionsbereich beschlossen. Diese sollen nicht nur der Budgetkonsolidierung dienen, sondern auch die Rechte von Arbeitnehmern stärken. Im Rahmen des neuen Budgetplans wird erwartet, dass der Pensionsbereich bis 2031 einen Beitrag von 2,9 Milliarden Euro zur Budgetkonsolidierung leistet. Ein wichtiger Bestandteil dieser Reformen ist die Einbeziehung von Pflegeberufen in die Schwerarbeitsregelung, die einen Pensionsantritt ab 60 Jahren ermöglicht, sofern 45 Versicherungsjahre und mindestens zehn Jahre Schwerarbeit in den letzten 20 Jahren nachgewiesen werden.
Weiterhin wurde die Teilpension eingeführt, die es Personen erleichtert, nach dem Pensionsantritt weiterhin erwerbsfähig zu bleiben, ohne dass der Zuverdienst begrenzt ist. Ab 2026 erhalten neue Pensionistinnen und Pensionisten im ersten Pensionsjahr 50 Prozent der Pensionsanpassung. Ferner wird der Zugang zur Korridorpension strenger, da die notwendigen Versicherungsjahre von 40 auf 42 steigen und das Zugangsalter von 62 auf 63 Jahre angehoben wird.
Kosten und Einsparungen im Pensionssystem
Die Reformen haben auch finanzielle Auswirkungen auf Pensionistinnen und Pensionisten. Der Krankenversicherungsbeitrag wird von 5,1 % auf 6 % erhöht, was zu Mehreinnahmen in der Gesundheitsversorgung führen soll. Ein Beispiel für die erhöhten Krankenversicherungsbeiträge zeigt folgendes Bild:
- Für ein Bruttoeinkommen von 1.000 Euro steigt der Betrag um 2 Euro netto.
- Bei 2.000 Euro Brutto beträgt die Erhöhung 11 Euro netto.
- Bei 3.500 Euro Brutto sind es 19 Euro netto.
Zudem wird eine Flat Tax von 25 % auf den Zuverdienst für Personen über dem gesetzlichen Pensionsalter eingeführt, welche nach zwei Jahren evaluiert werden soll. Um die Beschäftigung älterer Menschen zu unterstützen, wurde ein Älterenbeschäftigungspaket ins Leben gerufen, das unter anderem eine Qualifizierungsoffensive und Anreize für Arbeitgeber umfasst.
Die Themen rund um das österreichische Pensionssystem und die Alterssicherung sind umfassend dokumentiert. Das Sozialministerium bietet eine Vielzahl von Berichten und Studien, die vertiefte Einblicke in die verschiedenen Aspekte des Pensionssystems geben und unter anderem die Entwicklungen im Jahr 2023 analysieren. Diese Berichte sind unter sozialministerium.gv.at zugänglich und bieten wertvolle Informationen für alle, die sich für die aktuellen Trends und zukünftigen Herausforderungen des Pensionssystems interessieren.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die anstehenden Reformen im Pensionssystem nicht nur auf die Herausforderungen des demographischen Wandels reagieren, sondern auch wichtige Schritte zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen und zur Förderung der Generationensolidarität darstellen. Diese Maßnahmen sind unerlässlich, um älteren Arbeitnehmern neue Perspektiven zu eröffnen und sie aktiv in die Gesellschaft zu integrieren.
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Ort | Wien, Österreich |
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