CO₂-Preis steigt: So beeinflusst er Ihr Haushaltsbudget ab 2026!

CO₂-Preis steigt: So beeinflusst er Ihr Haushaltsbudget ab 2026!
Seit Januar 2021 ist die CO₂-Bepreisung in Deutschland in Kraft. Diese umfasst Emissionen aus den Sektoren Gebäude und Verkehr. Der Preis für CO₂-Emissionen stieg von anfangs 25 Euro pro Tonne auf derzeit 55 Euro und wird ab 2026 in einer Auktion ermittelt. Unternehmen müssen CO₂-Zertifikate erwerben, wobei der Preis mindestens 55 Euro und maximal 65 Euro pro Tonne betragen wird. Interessant ist, dass die nationale CO₂-Bepreisung ab 2027 in ein europäisches Emissionshandelssystem überführt werden soll, was einen bedeutenden Wandel in der Klimapolitik darstellt. Dies berichtet OekoNews.
Ein neuer CO₂-Preis-Rechner, gefördert vom Deutschen Bundestag und dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, ermöglicht es Nutzern, die finanziellen Auswirkungen steigender CO₂-Preise auf ihr Haushaltsbudget zu simulieren. Über die Plattform können Angaben zu Heiz- und Autofahrverhalten gemacht werden, um individuelle CO₂-Kosten zu ermitteln. Die Berechnungen basieren auf einem Mikrosimulationsmodell, das sowohl Einkommens- als auch Verbrauchsdaten berücksichtigt. Nutzer haben die Möglichkeit, ihre Situation mit anderen Haushalten zu vergleichen und potenzielle Verhaltensänderungen zu erkennen. Der Rechner ist anonym und kostenfrei unter co2-preis-rechner.rwi-essen.de zugänglich.
Herausforderungen der CO₂-Bepreisung
Die Einführung des Brennstoffemissionshandelsgesetzes (BEHG) hat auch zu kontroversen Diskussionen über die Höhe der CO₂-Preissteigerungen und die Verwendung der daraus resultierenden Einnahmen geführt. Regelmäßige öffentliche sowie politische Debatten begleiten den Prozess, und es werden Werkzeuge entwickelt, um die Einnahmen besser prognostizieren und analysieren zu können. So wurde beispielsweise ein Excel-Tool zur Berechnung der Einkünfte aus BEHG und Energiesteuern entwickelt, das Verbrauchsszenarien berücksichtigt. Dies macht deutlich, wie wichtig es ist, die Verwendung der Einnahmen aus der CO₂-Bepreisung transparent zu gestalten. Diese Informationen wurden von Agora Energiewende bereitgestellt.
Ein Blick auf die Entwicklung der Emissionen zeigt, dass die Emissionsbepreisungssysteme in Deutschland vor einem Wandel stehen. Im Jahr 2024 verzeichnete das EU Emissionshandelssystem (EU ETS 1) einen Rückgang der Einnahmen auf etwa 5,5 Milliarden Euro, was einen Rückgang um 28 % im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Der durchschnittliche Preis für CO₂-Zertifikate im EU ETS sank von 83,66 Euro pro Tonne im Jahr 2023 auf 65 Euro pro Tonne im Jahr 2024. Gleichzeitig erzielte das nationale Emissionshandelssystem (nEHS) Rekordeinnahmen von 13 Milliarden Euro, was einem Anstieg von 21 % gegenüber 2023 entspricht. Hierbei wurde der Festpreis für nEHS-Zertifikate von 30 Euro auf 45 Euro angehoben.
Perspektiven für die Klimapolitik
Insgesamt beliefen sich die Einnahmen aus dem EU ETS 1 und nEHS in Deutschland 2024 auf 18,5 Milliarden Euro, damit blieb der Wert über dem des Vorjahres mit 18,4 Milliarden Euro. Diese Einnahmen fließen in den Klima- und Transformationsfonds zur Unterstützung der Energiewende. Der Deutsche Bundestag hat zur Angleichung an europäische Regelungen das TEHG-Europarechtsanpassungsgesetz verabschiedet. Spätestens ab 2026 werden 100 % der Emissionen aus dem Seeverkehr unter das EU ETS fallen.
Mit der Einführung des Carbon Border Adjustment Mechanism (CBAM) wird zudem eine Kohlenstoffbepreisung für Importe energieintensiver Produkte in Kraft treten. Die CO₂-Preispolitik ist nicht nur eine Maßnahme zur Minderung von Emissionen, sondern auch entscheidend für den sozialen Ausgleich und die Gerechtigkeit innerhalb der Gesellschaft. In diesem Kontext bleibt der Emissionshandel ein zentraler Mechanismus der Klimapolitik auf dem Weg zur Erreichung der Netto-Null-Emissionen bis 2050, wie von Carboneer prognostiziert.