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Christliche Gemeinschaft in Syrien: Wird ihr Erbe ausgelöscht?

Inmitten eines dramatischen Wiederaufflammens der Gewalt in Syrien hat der maronitische Patriarch Bechara Rai eindringlich gefordert, dass die Christen in den Wiederaufbau des Landes einbezogen werden. „Christen sind ein integraler und wesentlicher Teil der syrischen Gesellschaft“, betonte Rai in einer Predigt im libanesischen Bkerke. Die Kirchenvertreter hatten während eines kürzlichen Treffens mit den neuen Machthabern in Syrien ihre Bereitschaft zur Kooperation und zur Verwaltung öffentlicher Angelegenheiten bekundet. Rai hebt hervor, dass es entscheidend sei, alle syrischen Parteien zur Zusammenarbeit zu bewegen und das Land auf Grundlagen von Gleichheit und Staatsbürgerschaft aufzubauen. Dies sei besonders wichtig, um die jahrtausendealte Präsenz der Christen in Syrien zu sichern, so die Warnung des Patriarchen, die angesichts der katastrophalen Situation der Minderheiten in der Region, insbesondere der Christen, große Bedeutung hat, wie kathpress berichtete.

Chaos in Syrien und die Bedrohung für Minderheiten

Die aktuellen Ereignisse in Nord-Syrien zeichnen ein düsteres Bild: Mehr als 500 Tote und ein besorgniserregender Vormarsch radikal-islamischer Rebellen, angeführt von „Hayat Tahrir al-Sham“ (HTS), bringen das Regime von Baschar al-Assad in ernsthafte Bedrängnis. Aleppo, das einst eine blühende Metropole war, ist nun vollständig in den Händen von Dschihadisten, was die Angst und Sorgen unter den christlichen Gemeinschaften verstärkt. Experten befürchten, dass die christlichen Minderheiten in Syrien eine ähnliche Verfolgung wie ihre Glaubensgeschwister im Irak erleben könnten, sollte die Kontrolle der islamischen Gruppen weiter zunehmen. „Die christlichen Gemeinschaften laufen Gefahr, ausgelöscht zu werden“, warnt der Nahost-Experte Pierre-Jean Luizard, wie Vatican News berichtete.

Im Zuge dieser Krise wird die Lage im Libanon ebenfalls angespannt, da die Ereignisse in Syrien unweigerlich die historischen und politischen Strukturen im Nachbarland beeinflussen. Der schwächelnde Einfluss anderer Gemeinschaften im Libanon, insbesondere der Schiiten, wird durch die instabile Situation in Syrien und die militärischen Aktivitäten der Hisbollah weiter verschärft. Die Komplexität des Konflikts, der auf einer jahrzehntelangen politischen Geschichte basiert, macht die Aussichten auf eine friedliche Lösung noch ungewisser. Der Nahost-Spezialist Luizard sieht keine schnelle Lösung in Sicht, was die Situation der Christen in der Region weiter gefährdet.

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Ort des Geschehens

Statistische Auswertung

Was ist passiert?
Bürgerkrieg, Terrorismus
In welchen Regionen?
Syrien, Aleppo, Libanon
Genauer Ort bekannt?
Aleppo, Syrien
Gab es Verletzte?
500 verletzte Personen
Ursache
konfessionelle Konflikte, politische Instabilität
Beste Referenz
kathpress.at
Weitere Infos
vaticannews.va

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