In der polnischen Stadt Torun kam es zur Weltpremiere des Westerns „Rust“, wo die Mutter der tragisch verstorbenen Kamerafrau Halyna Hutchins nicht anwesend sein wird. Olga Solovey äußerte über ihre Anwältin Gloria Allred, dass sie aus Protest gegen den Schauspieler Alec Baldwin nicht zur Vorführung kommen wird. Solovey wirft Baldwin vor, sich nicht für den Tod ihrer Tochter zu entschuldigen und sogar ungerechtfertigt von der Tragödie zu profitieren.
Halyna Hutchins starb während der Dreharbeiten zu „Rust“ im Oktober 2021 auf einer Filmranch in Santa Fe, New Mexico. Während einer Probe schnappte sich Baldwin eine Waffe, und es kam zu einem tödlichen Schuss. Diese tragische Wendung führte nicht nur zum Verlust einer talentierten Kamerafrau, sondern auch zu weitreichenden rechtlichen Folgen. Bei dem Vorfall wurde auch Regisseur Joel Souza verletzt. Er erhielt ein Projektil an der Schulter, als die Waffe, die eigentlich als sicher galt, echte Munition enthielt. Ausgangspunkt der Kontroversen war die Frage, wie scharfe Munition am Filmset gelangen konnte, die bis heute ungeklärt bleibt.
Traurige Hintergründe und rechtliche Schritte
Die Premiere von „Rust“ wurde mit einer Schweigeminute für Hutchins eröffnet. Joel Souza erklärte, das Event sei auch eine Feier für Hutchins‘ Kunst und Talent, und der Festivalgründer Marek Zydowicz setzte nachdrücklich auf ihre Vision, den Film bei Camerimage zu zeigen. Baldwin war für die Veranstaltung nicht eingeplant, obwohl Hoffnungen bestanden, dass Solovey kommen könnte.
In der Zwischenzeit hat Baldwin rechtliche Schritte hinter sich, die wegen fahrlässiger Tötung gegen ihn angestrengt wurden. Jedoch wurde der Prozess im Juli überraschend eingestellt, da die Verteidigung der Staatsanwaltschaft vorwarf, Beweise vorenthalten zu haben.
Eine Zivilklage gegen Baldwin und weitere Beteiligte wird bereits von den Eltern und der Schwester von Halyna Hutchins angestrebt. Siefordern Entschädigungen für den durch den Tod verursachten Schmerz. Auch der Ehemann von Hutchins, Matthew, hat in der Vergangenheit rechtliche Schritte unternommen, um einen Einigungsprozess mit Baldwin und der Produktionsfirma bezüglich einer Entschädigung zu erreichen. Leider gab es Berichte über Unregelmäßigkeiten bei diesen Zahlungen, was nun zu weiteren rechtlichen Überlegungen führt.
Die Dreharbeiten zu „Rust“ wurden nach dem Vorfall im Jahr 2022 wieder aufgenommen, jedoch in Montana. Baldwin spielt die Rolle des Harland Rust, der zusammen mit seinem Enkeln vor Kopfgeldjägern fliehen muss. Hutchins‘ Arbeit wird von Bianca Cline fortgeführt, die auf Wunsch des Witwers die Position einnahm. Der Film soll die Erinnerungen an Hutchins lebendig halten, so die Aussagen vieler Beteiligter.
Die Tragik im Zusammenhang mit Hutchins‘ Tod und den laufenden rechtlichen Auseinandersetzungen zeigt die tiefen Wunden auf, die ihr Verlust hinterlassen hat. Während das Festival in Torun Gedenken zollt, bleibt die Diskussion um die Verantwortung und Sicherheit am Filmset hinterlässt ihre Schatten.
Mehr über die Hintergründe und die Rechtssituation informiert der Artikel von www.blick.de.