Verkehrsunfälle sind nicht nur Tragödien für die Betroffenen, sondern sie bringen auch immense Kosten mit sich. Eine neue Analyse des Verkehrsclub Österreich (VCÖ) auf Basis der Unfallkostenrechnung für Österreich zeigt alarmierende Zahlen: Im Burgenland beliefen sich die volkswirtschaftlichen Kosten durch Verkehrsunfälle im letzten Jahr auf beeindruckende 294 Millionen Euro. In diesen Kosten sind verschiedene Faktoren enthalten, wie medizinische Behandlungen, Rettungseinsätze, Sachschäden und die wirtschaftlichen Einbußen durch Arbeitsausfälle. Darüber hinaus wird auch die monetäre Bewertung der emotionalen und gesundheitlichen Folgen für die Opfer berücksichtigt.
VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky betont die unerlässliche Rolle von Verkehrssicherheitsmaßnahmen: „Mehr Verkehrssicherheit zahlt sich aus: Erstens retten Verkehrssicherheitsmaßnahmen Menschenleben und zweitens reduzieren sie die Kosten für das Gesundheitssystem und die Wirtschaft.“ Diese Sichtweise erklärt die Dringlichkeit der Implementierung von Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit.
Unfallkosten: Regionale Unterschiede im Burgenland
Die Analyse hebt auch markante Unterschiede innerhalb der Regionen hervor. So waren im Bezirk Jennersdorf die Unfallkosten mit über 13 Millionen Euro am niedrigsten, während der Bezirk Neusiedl am See mit den höchsten Kosten aufwartet. Hier wurden nicht weniger als 115 Pkw-Insassen verletzt, dazu kommen weitere Verletzungen von Radfahrern, Klein-Lkw-Insassen, Motorradfahrern und Fußgängern. Tragisch ist, dass vier Menschen ihr Leben verloren, darunter zwei Pkw-Insassen.
Auf die Einwohnerzahl bezogen sind die Kosten im Bezirk Eisenstadt-Umgebung am geringsten, während sie im Bezirk Mattersburg die höchste Rate aufweisen. Erfreulicherweise konnten in den vergangenen Jahren die Unfallkosten in einigen Bezirken, darunter Eisenstadt und Jennersdorf, gesenkt werden.
Eine erschreckende Zahl ist, dass landesweit 53 Prozent der Unfallopfer außerhalb des Ortsgebietes verunglückten, wobei der Anteil bei den Todesopfern sogar 76 Prozent betrug. Dies macht deutlich, dass besondere Vorsicht auf Freilandstraßen geboten ist.
Faktoren für erhöhte Verkehrssicherheit
Zur Steigerung der Verkehrssicherheit nennt der VCÖ zwei zentrale Faktoren: die Geschwindigkeit und die Aufmerksamkeit der Verkehrsteilnehmer. Viele schwere Verkehrsunfälle sind auf unangepasste Geschwindigkeit sowie Ablenkung von der Straße zurückzuführen. Beispielsweise kann die Reduktion der Geschwindigkeitsbegrenzung auf 80 km/h auf Freilandstraßen die Sicherheit erheblich verbessern.
Zusätzliche Optimierungen im öffentlichen Verkehr sind ebenfalls von hoher Bedeutung. Jaschinsky hebt hervor, dass das verbesserte Angebot an öffentlichen Verkehrsmitteln in den letzten Jahren eine sinnvolle Maßnahme zur Steigerung der Verkehrssicherheit darstellt. „Die Verkehrssicherheit ist in öffentlichen Verkehrsmitteln um ein Vielfaches höher als im Pkw,“ erklärt sie. In diesem Kontext wird auch die Notwendigkeit von zusätzlichen Verbindungen und Anruf-Sammeltaxis, vor allem für Jugendliche und junge Erwachsene an Wochenenden, immer deutlicher.
Diese Entwicklungen sind entscheidend nicht nur zur Senkung der Unfallzahlen, sondern auch zur Verbesserung des allgemeinen Wohlergehens der Bevölkerung. Jeder Schritt zur Erhöhung der Verkehrssicherheit kann langfristig dazu beitragen, das Leid, das durch Verkehrsunfälle entsteht, zu reduzieren und wirtschaftliche Verluste zu verringern. Weitere Details zu diesem Thema sind in einem Bericht auf www.meinbezirk.at nachzulesen.