In der Stadt Mattersburg hat sich während der Bauarbeiten für ein Rückhaltebecken ein erstaunlicher Fund ereignet: Ein über 1,80 Meter langer Stoßzahn, der wahrscheinlich von einem frühen Steppenelefanten stammt. Diese paläontologische Entdeckung geschah, als Arbeiter in einer Tiefe von mehreren Metern gruben, und sie könnte eine unglaubliche Reise in die Vergangenheit ermöglichen. Der Steppenelefant lebte übrigens vor den berühmteren Mammuts, und dieser spezifische Zahn könnte seit mehr als 30.000 Jahren unter der Erde verborgen gewesen sein.
Besonders überrascht wurde die Archäologin Dorothea Talaa, die von Spaziergängern auf den Fund aufmerksam gemacht wurde. Im Gespräch mit dem ORF Burgenland erklärte sie: „Als ich hergekommen bin, habe ich erst gesehen, was für ein Knochen das ist, das hätte ich mir nicht träumen lassen.“ Dies verdeutlicht nicht nur die Bedeutung des Fundes, sondern auch die Möglichkeit, dass unter der Oberfläche von Mattersburg noch mehr verborgene Schätze liegen könnten.
Ein einzigartiger Fund für die Region
Die Bürgermeisterin von Mattersburg, Claudia Schlager, zeigte sich erfreut über den Fund und bezeichnete den Stoßzahn als ein „einzigartiges Zeugnis der Urgeschichte unserer Region“. Sie betont, dass bei Bauarbeiten in der Vergangenheit oft historische Relikte ans Tageslicht kamen, darunter Tontöpfe und Schmuckstücke verschiedener Epochen. Doch dieser Stoßzahn sticht klar hervor und könnte in einem geplanten neuen Museum in Mattersburg ausgestellt werden.
Die genaue Untersuchung des Stoßzahns steht noch bevor, dennoch wird angenommen, dass es sich um einen Steppenelefanten handelt, wie Talaa feststellte. Zuvor war die Annahme, es könnte sich um einen europäischen Waldelefanten handeln. Ein entsprechendes Umdenken fand nach Rücksprache mit der Paläontologie an der Universität Wien statt. Bislang gab es keinen ähnlichen Fund in Österreich, vergleichbare Funde sind jedoch aus Deutschland bekannt. Diese Entdeckung könnte somit eine neue Perspektive auf die regionale Geschichte bieten.
Der Stoßzahn wird nun präpariert und vollständig freigelegt, bevor die Bauarbeiten fortgesetzt werden können. Talaa äußert die Hoffnung, dass weitere Funde gemacht werden, da Mattersburg als „Hotspot“ für archäologische Entdeckungen gilt. In prähistorischen Zeiten war die Region für ihre fruchtbaren Böden und ein günstiges Klima bekannt – dies könnte schon bald zu weiteren spannenden Funden führen.
Für die Gemeinde Mattersburg und ihre Geschichte ist dieser Fund nicht nur von wissenschaftlichem Interesse, sondern könnte auch dazu beitragen, das kulturelle Erbe der Region sichtbarer zu machen. Die Vorfreude auf die mögliche Präsentation im Museum untermauert die bunten und geschichtsträchtigen Wurzeln von Mattersburg – eine Geschichte, die darauf wartet, erzählt zu werden. Details zu dieser Entdeckung sind noch dünn gesät, allerdings zeichnen sie sich durch die Möglichkeit weiterer bedeutender Funde ab, wie www.diepresse.com berichtet.