In der österreichischen Luftfahrt finden derzeit außergewöhnliche Trainingsmaßnahmen statt. Vom 4. bis 15. November 2024 führen die Eurofighter-Piloten des Bundesheeres ein intensives Ausbildungsprogramm durch, das sich auf Abfangmanöver im Überschallbereich konzentriert. Täglich sind zwei Überschallflüge zwischen 08:00 und 16:00 Uhr geplant, was für die Piloten eine erhebliche Herausforderung darstellt.
Verteidigungsministerin Klaudia Tanner betont die Dringlichkeit und die Wichtigkeit dieses Trainings: „Dieses Training ist für unsere Luftstreitkräfte unverzichtbar. Der schreckliche Krieg in der Ukraine hat uns mit Nachdruck vor Augen geführt, wie wichtig ein verlässlicher Schutz aus der Luft für einen souveränen Staat ist. Das muss laufend geübt werden und dies auch im Überschallbereich.“ Diese Erkenntnisse verdeutlichen, dass sich die Sicherheitslage in Europa zuspitzt und eine adäquate Vorbereitung unerlässlich ist.
Relevanz des Trainings für die Luftsicherheit
Das Überschallfliegen ist nicht nur ein technisches Manöver, sondern spielt eine zentrale Rolle in der Ausbildung der Piloten. Es ist entscheidend für die Luftraumüberwachung und die Gewährleistung eines sicheren Flugbetriebs, auch bei Missionen mit Überschallgeschwindigkeit. In diesen Trainingseinheiten erleben die Piloten physische Belastungen, die in einem Simulator kaum nachempfunden werden können. Dieser Aspekt ist besonders wichtig, um die praktische Einsatzfähigkeit der Luftstreitkräfte zu gewährleisten.
Ein weiterer wachsender Fokus liegt auf der Koordination zwischen Militärpiloten, Radarleitoffizieren sowie der militärischen und zivilen Flugsicherung. Solche Verzahnungen sind maßgeblich, um die Effizienz und Sicherheit beim Luftverkehr zu maximieren.
Die Übungen finden über nahezu dem gesamten Bundesgebiet statt, ausgenommen sind die Ballungszentren sowie die Bundesländer Tirol und Vorarlberg. Die genauen Flugrouten werden in enger Zusammenarbeit mit der zivilen Flugsicherung abgestimmt. Um die Geräuschemissionen zu minimieren, fliegen die Eurofighter in hohen Höhen.
Maßnahmen zur Lärmminderung
Um die Auswirkungen auf die Bevölkerung zu reduzieren, hat das Bundesheer verschiedene Maßnahmen zur Schallreduzierung implementiert:
- Die Beschleunigungsphasen der Eurofighter werden auf ein Minimum verkürzt.
- Die Schallverteilung wird kontinuierlich dokumentiert, um eine wiederholte Lärmbelastung in denselben Gebieten zu vermeiden.
- Ballungsräume, insbesondere rund um die Landeshauptstädte und Wien, sind von den Überschallflügen ausgeschlossen. Flüge im Unterschallbereich sind jedoch jederzeit möglich.
- In der Zeit zwischen 12:00 und 13:00 Uhr sowie an Wochenenden und Feiertagen sind keine Überschallflüge vorgesehen.
- Die Flüge finden in Höhen über 12.500 Metern statt, um den Überschallknall am Boden zu minimieren.
Die Überschallgeschwindigkeit beginnt bei etwa 1.200 km/h, und das Nähert sich dieser Geschwindigkeit führt zu Stoßwellen am Flieger, die als Überschallknall hörbar sind. Die Lautstärke des Knalls hängt von diversen Faktoren ab, darunter die Höhe des Fluges, das Terrain und die Wetterbedingungen.
In Anbetracht der Dringlichkeit und der Notwendigkeit, die Luftraumüberwachung zu optimieren, sind solche Trainingsmaßnahmen für die österreichischen Luftstreitkräfte von höchster Bedeutung. Die durchgeführten Übungen setzen Maßstäbe für die Sicherheit und operative Bereitschaft der heimischen Streitkräfte in einem zunehmend unsicheren geopolitischen Umfeld. Für detaillierte Informationen zu diesem Thema besuchen Sie bitte bkftv.at.