Durch das Auslaufen des Energiepreisdeckels auf Bundesebene und die Streichung von Abgabenbefreiungen müssen die Kunden in Burgenland ab dem 1. Januar mit höheren Kosten rechnen. Der Landeshauptmann Hans Peter Doskozil warnte, dass die reduzierten Preise für die Energie sehr wahrscheinlich nicht halten werden, da die durch den Wegfall des russischen Erdgas angefallenen Kosten allein von den Verbrauchern getragen werden müssen. Auch Philip Payer, Vorstand des “Fanclubs Burgenland”, schilderte die Lage dramatisch: In diesem Kontext rechnet er mit zusätzlichen Kosten von durchschnittlich 450 Euro pro Jahr für Haushaltskunden. Dies sei „nicht verantwortbar“ und erfordere wesentlichere Maßnahmen, um die finanziellen Belastungen der Bürger zu verringern. Aktuell zählt der Fanclub bereits 4.000 Mitglieder und plant, die Menschen durch eine umfassende Informationskampagne zu mobilisieren, wie energiemgemeinschaften.gv.at berichtet.
Energiegenossenschaften als Lösung
Um die hohen Kosten zu mindern, wird das gesamte Burgenland in 19 regionale Energiegemeinschaften aufgeteilt, die gemeinsam ermäßigte Netzentgelte und Abgaben anbieten. Diese Struktur soll eine Reduktion der Kosten um 28 Prozent ermöglichen, wie Doskozil erklärte. Die Mitglieder der Energiegemeinschaften können nicht nur von niederen Tarifen profitieren, sondern haben auch die Möglichkeit, ihre Energie zu Nulltarif weiterzugeben, sofern sie in einem engen Verhältnis zueinander stehen, wobei jedoch steuerrechtliche Aspekte in Betracht gezogen werden müssen. Um zusätzliche Einnahmen zu generieren und die Kosten langfristig zu decken, sollten die Energiegemeinschaften nachhaltig und nicht gewinnorientiert ausgelegt werden, was auch im Sinne einer transparenten Tarifgestaltung von Bedeutung ist, wie burgenland.orf.at zusammenfasst.
Zusätzlich wird die Burgenland Energie ihre Infrastruktur im Bereich E-Mobilität ausbauen, indem alle 30 Kilometer neue Ladesäulen installiert werden sollen. Ein neues Konzept unter dem Motto "Laden und Relaxen" sieht unter anderem überdachte Ladepunkte vor, wo regionale Produkte angeboten werden. Diese Maßnahmen sollen nicht nur der finanziellen Entlastung dienen, sondern auch die Akzeptanz von erneuerbaren Energien fördern. Die erste Phase der Errichtung soll im ersten Halbjahr 2024 starten.
Ort des Geschehens
Details zur Meldung