Die diesjährige Vergabe der Lorenz Karall-Preise fand in Großwarasdorf statt, der Heimatgemeinde des einstigen burgenländischen Landeshauptmanns. Alle zwei Jahre werden während dieser Veranstaltung herausragende Arbeiten aus den Bereichen Demokratie, Wissenschaft, Kunst und Publizistik gewürdigt. Diese Auszeichnungen sind ein Teil des Engagements, das Lorenz Karall für die Schaffung und Erhaltung des Burgenlandes nach 1945 geleistet hat. Karall hat sich besonders für die Vielfalt der politischen und kulturellen Landschaft im Burgenland eingesetzt, was durch die Gründung einer Stiftung, die seinen Namen trägt, unterstrichen wird.
Die Stiftung selbst verfolgt das Ziel, die Volksgruppen und deren Kulturen zu fördern und unterstützt somit eine facettenreiche Entwicklung in der Region. In diesem Jahr wurden die Preise für Arbeiten verliehen, die sich verschiedenen Themen widmeten, darunter der Dialekt von Eisenstadt, der bilinguale Kunstunterricht und die Rolle neuer Medien im Alltag der Burgenlandkroaten.
Preisträger und ihre Werke
Theresa Eiweck aus Eisenstadt erhielt einen Preis für ihre qualitativ hochwertige Studie "Wann i merk, der redt net noch der Schrift, red i a net.", in der sie den Sprachgebrauch in ihrer Heimatstadt analysierte. Ihre Forschungsarbeit ergründete die Unterschiede zwischen Dialekt und Hochdeutsch und deren Wahrnehmungen in der Gesellschaft.
Martina Kornfeind aus Trausdorf beeindruckte mit ihren konzeptionellen Überlegungen für den bilingualen Kunstunterricht, der sich auf das Burgenlandkroatische in Verbindung mit Deutsch konzentriert. Diese Initiative hat das Potenzial, kulturelle Identität durch Bildung zu stärken.
Stefan Meller aus Steinbrunn präsentierte in seiner explorativen Studie das Thema "Erklärvideos in Sachunterricht" und untersuchte, wie Lehrkräfte audiovisuelle Medien im Unterricht einsetzen. Dies zeigt, wie moderne Technologien das Lernen bereichern können.
Lukas Szigeti aus Zurndorf befasste sich mit der Rolle der österreichischen Gestapo und deren Einflussnahme auf die Verfolgung von Gegnern des NS-Regimes im Nordburgenland. Diese historisch relevante Arbeit wirft Licht auf dunkle Zeiten der Geschichte und trägt zur Aufarbeitung bei.
Der Preis ging auch an Benjamin Ivan Kuzmits aus Kroatisch Minihof, der über die neuen Medienwege der Burgenlandkroaten forschte. Seine Arbeit betrachtet, wie soziale Netzwerke genutzt werden, um kulturelle Inhalte zu verbreiten und die Gemeinschaft zu stärken.
Die Lorenz Karall-Preise sind nicht nur eine Anerkennung für hervorragende wissenschaftliche Leistungen, sondern auch ein Zeichen für das anhaltende Engagement für die Vielfalt und die kulturelle Identität des Burgenlandes. Die geehrten Arbeiten unterstreichen die Bedeutung von Bildung, Sprache und Kultur als essenzielle Teilaspekte einer lebendigen Gesellschaft im Burgenland. Interessierte finden mehr Informationen über diese Themen hier.
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