Eisenstadt

Ärztemangel im Burgenland: Hornstein hat Grund zur Hoffnung

In Hornstein sorgt die angehende Allgemeinmedizinerin Bernadette Weninger für frischen Wind, während andernorts verzweifelt nach Ärzten gesucht wird – das Burgenland bleibt am Medizinermangel hängen!

Die gesundheitspolitische Situation im Burgenland ist angespannt, denn es mangelt an genügend praktischen Ärzten und Fachärzten. Während eine Bewerbung in Wolfau eingegangen ist, bleibt die Lage in Städten wie Eisenstadt, Großpetersdorf, Lackenbach und Neudörfl besorgniserregend. In diesen Gemeinden konnte bislang kein geeigneter Nachfolger für die praktischen Arzte gefunden werden, was die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung gefährdet.

Zusätzlich stehen Facharztstellen für Dermatologie in Neusiedl am See und Oberpullendorf, für Augenheilkunde in Bruckneudorf und für Gynäkologie in Großpetersdorf weiterhin leer. Trotz vielfacher Ausschreibung dieser Stellen hat sich bisher niemand interessiert gezeigt. Dies wirft Fragen auf, warum die Ärzte nicht in die Region kommen, obwohl die Nachfrage nach medizinischer Versorgung groß ist.

Neuer Allgemeinmediziner in Hornstein

Inmitten dieser besorgniserregenden Situation gibt es jedoch einen positiven Lichtblick: In Hornstein wird im Jahr 2025 eine neue Kassenpraxis für Allgemeinmedizin eröffnet. Bernadette Weninger, eine Fachärztin für Innere Medizin, wird das Gesundheitszentrum in der Alten Bandfabrik betreiben. Der Bürgermeister von Hornstein, Christoph Wolf, hat sich intensiv um die Nachbesetzung der bestehenden Kassenstelle bemüht.

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Aktuell gibt es in der 3.300-Einwohner-Gemeinde Hornstein zwar zwei Allgemeinmediziner, doch einer von ihnen hat seinen ÖGK-Kassenvertrag zurückgegeben. Dies hat zu einer größeren Notwendigkeit geführt, eine Kassenpraxis zu etablieren, die nun mit Unterstützung der Gemeinde realisiert wird. Ein Mietzuschuss soll helfen, die Praxis für die Bevölkerung zugänglich zu machen.

Die erfolgreiche Einigung bezüglich der Praxisräume und der Unterstützung durch die Gemeinde ist ein positives Beispiel für die schwierige Ärzteakquise. Über die letzten zwei Jahre hinweg fand Bürgermeister Wolf immer wieder Gespräche mit Weninger, um die Nachbesetzung der Kassenstelle voranzutreiben.

Die Gesamtsituation bleibt indes labil. Im Burgenland sind von 144 Kassenstellen für Allgemeinmediziner lediglich 138 besetzt. Bei den Fachärzten liegt die Zahl sogar noch niedriger bei 91 von 98 verfügbaren Stellen. Besonders gefragt sind aktuell Dermatologen. Wie Ärztekammerdirektor Thomas Bauer erklärt, seien die Honorare der dermatologischen Fachärzte im Burgenland ein Grund für den Ärztemangel. Diese liegen ein Drittel unter dem Österreichschnitt, was viele Mediziner in andere Regionen wie Wien oder Niederösterreich zieht.

Zusätzlich möchte das Land Burgenland helfen, die Kassenstellen für Gynäkologie in den Bezirken Güssing und Jennersdorf voranzubringen, da diese nicht besetzt werden konnten. Geplant ist die Einrichtung eines Ambulatoriums, doch auch hier gestaltet sich die Rekrutierung von Ärzten als Herausforderung. Die Gesundheitsholding des Burgenlands konnte dazu bisher keine Ergebnisse vorlegen.

Eine positive Entwicklung gibt es jedoch in Bezug auf die Altersstruktur der niedergelassenen Ärzte: Die Zahl der Mediziner, die das 65. Lebensjahr erreichen und damit potenziell in Pension gehen, wird in Zukunft abnehmen. Für Ärzte besteht die Möglichkeit, ihren Kassenvertrag bis zum Alter von 70 Jahren zu behalten, sofern keine medizinische Unterversorgung droht. Das gibt Ärztekammerdirektor Bauer „ein bisschen Hoffnung“ in dieser angespannten Lage, auch wenn die Herausforderungen weiterhin bestehen.Mehr Details zu diesem Thema finden sich in einem ausführlichen Bericht auf kurier.at.

Quelle/Referenz
kurier.at

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