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Bildungs-Aktionstag: Besorgte Eltern und Aktivisten fordern tiefgreifende Reformen in Österreichs Bildungssystem

"Im Bildungswesen brennt's: Demos für Gesamtschule und große Bildungsreform"

Am vergangenen Donnerstag riefen rund 50 Initiativen zum "Aktionstag Bildung" auf und brachten damit die Forderung nach einem verbesserten Bildungssystem zum Ausdruck. In verschiedenen österreichischen Städten, von Wien über St. Pölten, Graz, Steyr und Innsbruck bis Bregenz, wurden Forderungen nach besseren Bildungsbedingungen für Kindergärten, Schulen und Hochschulen laut. Initiativen wie die Gemeinsame Bildung 2.0, das Netzwerk elementare Bildung Österreich (Nebö), der Behindertenrat, die Lebenshilfe und die Österreichische Hochschülerschaft (ÖH) setzen sich für Verbesserungen ein und betonen ihre parteipolitische Unabhängigkeit, während auf der Website auch offizielle Unterstützer wie die KPÖ, Neos und die Wiener Grünen genannt werden.

Ein zwölfseitiges Manifest, das im Zuge der Veranstaltung veröffentlicht wurde, fordert eine grundlegende Umstrukturierung des Bildungssystems in Österreich. Das Ziel ist eine inklusive Bildung für alle, eine gerechtere Bezahlung für Pädagogen, kleinere Klassengrößen und familienfreundliche Öffnungszeiten. Konkrete Maßnahmen wie der Ausbau der ganztägigen Betreuung in Kindergärten und Schulen sowie eine öffentliche Finanzierung von Mahlzeiten werden gefordert.

Ein Punkt, der besonders kontrovers diskutiert wird, ist die Forderung nach einer Gesamtschule für alle Sechs- bis 15-jährigen Schülerinnen und Schüler. Derzeit erfolgt die Trennung der Bildungswege in Österreich bereits im Alter von zehn Jahren nach der Volksschule. Befürworter argumentieren für eine inklusive Umgebung, in der Kinder mit Behinderungen nicht ausgeschlossen werden. Die Lebenshilfe spricht sich klar gegen die systematische Ausgrenzung an Regelschulen aus.

Des Weiteren entzündete sich am Aktionstag auch Kritik an den Plänen des Bildungsministers Martin Polaschek (ÖVP) zur Reform der Freizeitpädagogik. Die geplante Gesetzesänderung sieht vor, dass Freizeitpädagogen nicht nur nachmittags, sondern auch vormittags tätig werden sollen, beispielsweise bei Lehrausgängen. Trotz einiger Zugeständnisse seitens des Ministeriums befürchten Gewerkschaften eine Abwertung des Berufsstandes. Die Arbeitgeberseite, vertreten durch den Branchenverband Sozialwirtschaft Österreich, unterstützt diese Bedenken und warnt vor möglichen Problemen in der Nachmittags- und Ferienbetreuung durch überstürzte gesetzliche Maßnahmen.

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