In Biberwier, Tirol, ist der Traum eines deutschen Ehepaars vom Eigenheim plötzlich in Gefahr! Bereits seit dem Kauf eines 970 Quadratmeter großen Grundstücks im Jahr 2018 kämpfen sie mit Widmungsproblemen, die nun in einer Aufsichtsbeschwerde gegen Bürgermeister Harald Schönherr gipfeln. Der Grund: Während nur 932 Quadratmeter als Bauland ausgewiesen sind, liegen die restlichen Flächen im Freiland. Ohne eine „parzellenscharfe Widmung“ können sie nicht bauen. Frustrationen über die langwierigen Verfahren und die Forderungen der Gemeinde, unter anderem zur Unterzeichnung eines Raumordnungsvertrags, führten dazu, dass die betroffenen Käufer rechtliche Schritte einleiteten. Laut ihrem Anwalt, Matthias Gröderer, sind diese Anforderungen gesetzwidrig und verstoßen gegen den Konsumentenschutz.
Ein besonders pikantes Detail ist, dass wenige Tage nach einem Schreiben des Anwalts, in dem das Vorgehen als inakzeptabel bezeichnet wurde, ein ähnlicher Antrag auf eine parzellenscharfe Widmung ohne die umstrittenen Forderungen genehmigt wurde. Dies lässt das Ehepaar fragen, warum sie nicht ebenfalls gleich behandelt werden. Nachdem Bürgermeister Schönherr auf die Aufforderung des Anwalts nicht reagierte, wurde die Aufsichtsbeschwerde eingereicht, in der die Diskriminierung durch die Gemeinde angeprangert wird. In der Eigendarstellung des Bürgermeisters wird jedoch klargestellt, dass die strengen Anforderungen notwendig seien, um Freizeitwohnsitze zu verhindern, wobei er den Kontext der Genehmigung für den anderen Fall als nicht vergleichbar bewertet. Nun liegt die Entscheidung bei der Bezirkshauptmannschaft Reutte, die gebeten wurde, das Vorgehen der Gemeinde zu prüfen und möglicherweise für rechtswidrig zu erklären.
Die Lage in Biberwier
Biberwier ist eine malerische Gemeinde mit 671 Einwohnern, die am Fuß des Wettersteingebirges liegt und von zahlreichen Seen umgeben ist, in denen touristische Aktivitäten blühen. Die Region hat eine bemerkenswerte Geschichte, die von der Besiedlung im 13. Jahrhundert bis hin zu einem einst blühenden Bergbau reicht. Heute ist der Dienstleistungssektor, insbesondere das Gastgewerbe, die Hauptquelle für Arbeitsplätze. Trotz der unverhofften Herausforderungen für das Ehepaar bleibt die Gemeinde ein beliebtes Ziel für Touristen und bietet eine malerische Kulisse mit ihren bewaldeten Hängen und alpinen Landschaften, wie von Wikipedia berichtet.