Alarmierende Zahlen: 336.000 Österreicher leben in extremer Armut!
Österreich - Die soziale Lage in Österreich bleibt angespannt, trotz stabiler Rahmenbedingungen im Sozialstaat. Laut aktuellen Erhebungen leben 336.000 Personen, das entspricht 3,7 % der Bevölkerung in Privathaushalten, in absoluter Armut. Diese Zahl hat sich im Vergleich zum Vorjahr nicht verändert, während die Armuts- oder Ausgrenzungsgefährdung insgesamt für 1,529 Millionen Menschen, also 16,9 % der Bevölkerung, gilt. Diese Entwicklung wirft Fragen über die Wirksamkeit sozialer Maßnahmen auf.
Im Jahr 2023 war die Situation noch gravierender, als die absoluten Armutszahlen um 201.000 Personen auf 336.000 stiegen. Der Druck auf die Betroffenen bleibt hoch, da sie unerwartete Ausgaben von bis zu 1.390 Euro oft nicht stemmen können und sich keinen Urlaub leisten können. Besonders besorgniserregend ist die Lage von Personen mit geringerer Bildung: 9,7 % der Menschen mit maximal Pflichtschulabschluss sind erheblich materiell und sozial benachteiligt, was ihr Risiko, armutsgefährdet zu werden, stark erhöht.
Armutsgefährdung nach Bildungsgrad
Die Einkommensunterschiede offenbaren sich deutlich: Personen mit Pflichtschulabschluss sind von einem Einkommensnachteil von 17,5 % gegenüber dem Median der Gesamtbevölkerung betroffen. Dagegen haben Akademiker:innen einen Einkommensvorsprung von 24 %. Die Zahlen verdeutlichen, dass Bildung eine entscheidende Rolle bei der Armutsvermeidung spielt; Menschen mit niedrigen Bildungsabschlüssen sind mehr als doppelt so häufig armutsgefährdet im Vergleich zu ihren akademisch gebildeten Mitbürger:innen.
Besonders besorgniserregend ist die Situation von Alleinerziehenden, Mehrkindfamilien und Langzeitarbeitslosen. Die Armutsquote dieser Gruppen liegt bei alarmierenden 43 %, 32 % und 61 %. Auch Kinder und Jugendliche sind stark betroffen: 344.000 unter 18 Jahren leben in Armut oder Ausgrenzung, was einen Rückgang von 32.000 Kindern im Vergleich zum Vorjahr darstellt.
Sozialstaat und Lebensqualität
Die Rolle des Sozialstaates ist in der aktuellen Debatte von großer Bedeutung. Ohne soziale Leistungen und Pensionen würde die Armutsgefährdungsquote bei 43 % liegen, die durch staatliche Unterstützung auf 14,3 % gesenkt werden kann. Dennoch empfinden 2,7 Millionen Menschen (31 %) die Wohnkosten als eine erhebliche Belastung, während Mietpreise in den letzten Jahren um bis zu 25 % gestiegen sind. Die Belastungen durch steigende Mieten werden durch die Erwartung geprägter Reformen der Sozialhilfe, die auf Integration in den Arbeitsmarkt abzielen, erst allmählich entschärft.
Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass die Armuts- und Ausgrenzungsgefährdung in Österreich hoch bleibt. Die Volkshilfe hat die Regierung bereits aufgefordert, die Kindergrundsicherung aus dem Regierungsprogramm umzusetzen, um den Herausforderungen entgegenzuwirken. Diese Ergebnisse wurden aus der EU-weiten Erhebung EU-SILC 2024 ermittelt, die auf Erhebungen von etwa 6.000 Haushalten durch Statistik Austria basiert. Eine kritische Diskussion über die aktuelle Lage und mögliche Lösungen wird dringend gefordert.
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