Im malerischen Landkreis Lörrach, genauer gesagt in Schopfheim, zeigt der Eichener See erneut seine geheimnisvolle Natur. Dieses außergewöhnliche Gewässer, das etwa 3,75 Hektar große flächenmäßige Naturdenkmal, verschwindet und taucht seit Jahrhunderten sporadisch auf. Abhängig von den Niederschlägen und dem Grundwasserpegel kann es bis zu 250 Meter lang, 130 Meter breit und bis zu drei Meter tief werden. Doch das Besondere an diesem Karstsee ist, dass er keinen oberirdischen Zufluss hat und oft für Jahre unter der Erde bleibt, wie schwaebische.de berichtet. Seine Erscheinungen sind seit 1910 dokumentiert und der See ist seit 1983 als schützenswert anerkannt.
Ein Lebensraum für Raritäten
Was den Eichener See besonders macht, ist nicht nur sein zyklisches Verschwinden, sondern auch die ansässige Tierwelt. Hier lebt der Blattfußkrebs Tanymastix lacunae, eine der ältesten Tierarten der Welt, insgesamt 440 Millionen Jahre alt. Dieser seltene Krebs ist nicht nur ein biologisches Kuriosum, sondern findet hier seine ideale Überlebensbedingungen. Die Eier benötigen eine spezielle Abfolge von Wasser und Trockenheit zum Wachsen, was die Beziehungen zwischen Wasserstand und Tierwelt illustriert. Tatsächlich ist dieser See der einzige gesicherte Fundort für diese Krebsgattung in Deutschland, mit nur wenigen weiteren Standorten in Europa, wie auf Wikipedia angemerkt.
In den letzten Jahren hat der Eichener See mehrfach für Aufsehen gesorgt; zuletzt war er Ende Dezember 2023 sichtbar. Wann er wieder auftaucht, bleibt ungewiss, jedoch können die Anwohner auf eine lange Tradition des Auftauchens und Verschwindens zurückblicken. Die geologischen Gegebenheiten des Dinkelbergs, der das Flussbett beeinflusst, könnten ebenfalls eine Rolle spielen, was die Dramatik und Einzigartigkeit dieses Naturereignisses verstärkt.