In einem dramatischen Wendepunkt des syrischen Bürgerkriegs haben islamistische Aufständische, angeführt von der Gruppe Hayat Tahrir al-Sham (HTS), den Präsidentenpalast in Damaskus eingenommen. Augenzeugen berichteten, dass die bewaffneten Kämpfer bei ihrem Einmarsch in den Palast "Gott ist groß" riefen. Videos, die auf Sozialen Medien verbreitet wurden, zeigen Männer, die an einem Einfahrtstor des Palastgeländes in die Luft schießen. Laut dem Bericht von exxpress.at flüchtete Präsident Bashar al-Assad kurz zuvor aus der Hauptstadt, während Regierungsmitarbeiter und Sicherheitskräfte das Gelände offenbar ohne Widerstand verließen.
Die Offensive der Rebellen zieht weiterhin weite Kreise; laut NBC News haben sie in den letzten Tagen vier Städte erobert, darunter die strategisch wichtige Provinz Homs, die grenzüberschreitend zu Irak, Jordanien und Libanon reicht. Ein hochrangiger Kommandeur von HTS erklärte, dass die Kontrolle über Homs die Verbindung zwischen Damaskus und der Küste erheblich schwächen würde. Dies könnte letztlich das Ende der Herrschaft von Assad bedeuten, da die Rebellen immer näher an die Hauptstadt vorrücken.
Rebellenvorstoß gefährdet Assad
Zusätzlich zu Damaskus sind die Rebellen triumphal in weitere Schlüsselregionen wie Daraa und Quneitra vorgestoßen. In der Stadt Daraa, wo 2011 die pro-demokratischen Proteste ihren Anfang nahmen, kontrollieren die Aufständischen mittlerweile mehr als 90% des Gebiets. Berichten zufolge haben syrische Truppen und Sicherheitskräfte sich aus dem Gebiet zurückgezogen, was die Vulnerabilität von Assads Militär zeigt. Eine Analyse des Syrischen Observatoriums für Menschenrechte, verfasst von Rami Abdurrahman, beleuchtet die möglicherweise entscheidenden Wendepunkte im Konflikt, wobei die Eroberung von Homs als Schlüsselereignis gilt, das direkte Auswirkungen auf den Verlauf des Krieges haben könnte.