Kultur

Wien sucht innovative Projekte für zeitgemäßes Erinnern im Gedenken an Heidemarie Uhl

Wien plant die Einführung eines Projekt-Calls, um zeitgemäße Formen des Erinnerns im Gedenken an Heidemarie Uhl zu fördern. Bürgermeister Michael Ludwig und Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler werden Initiativen für wissenschaftsbasierte Projekte, Dialog- und Vermittlungsformate mit insgesamt 800.000 Euro unterstützen. Die Gedenk- und Erinnerungskultur spielt eine bedeutende Rolle im Selbstverständnis der Stadt Wien. Sie reflektiert und formt das Selbst- und Weltbild einer Gesellschaft. Angesichts der wachsenden Diversität in der Stadt ist es wichtig, sich der Identität und Herkunft immer wieder bewusst zu werden und eine aktive Erinnerungskultur zu pflegen.

In dem Projekt-Call, der vom Wissenschaftsreferat der Kulturabteilung der Stadt Wien (MA 7) ausgeschrieben wird, geht es um neue Ansätze in der Geschichtsvermittlung und um ein besseres Verständnis für die Bedeutung der Vergangenheit. Ziel ist es, ein breiteres Angebot an gedenkkultureller Vermittlung und neue Impulse in der zeitgemäßen Erinnerungsarbeit zur Wiener Stadtgeschichte im 20. Jahrhundert zu schaffen. Insbesondere junge Menschen mit unterschiedlichen Migrationshintergründen sollen dabei angesprochen werden.

Bürgermeister Ludwig betont die Bedeutung der Reflexion der Vergangenheit, insbesondere der Entwicklungen Wiens im 20. Jahrhundert, um die Gegenwart zu verstehen und die Zukunft zu gestalten. Es ist die Verantwortung der Gesellschaft, die Erinnerung an begangenes Unrecht und dunkle Momente der Geschichte für kommende Generationen zu bewahren.

Stadträtin Kaup-Hasler betont, dass Erinnerung niemals stillsteht und jede Generation neue Fragen an die Geschichte stellt. Um eine diverse Stadtgesellschaft und junge Generationen anzusprechen, müssen neue, zeitgemäße Formen des kollektiven Gedächtnisses entwickelt und erprobt werden. Gemeinsamkeiten in den vielschichtigen Erinnerungen der Wiener Bevölkerung sollen gefunden werden, um die Relevanz von Errungenschaften der Demokratie und den Kampf gegen Antisemitismus und den NS-Totalitarismus zu verdeutlichen.

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Der Projekt-Call "Geschichte(n) Wiens" hat das Ziel, das Verbindende in den kollektiven Erinnerungen zu prägenden Momenten und gesellschaftlichen Entwicklungen des 20. Jahrhunderts hervorzuheben. Dabei spielen Ereignisse wie das Kriegsende, der Staatsvertrag und der EU-Beitritt eine wichtige Rolle. Es sollen Bezüge geschaffen werden, die über die ethnische Zugehörigkeit hinausgehen und eine Lücke in der Erinnerungskultur Wiens schließen. Gesucht werden wissenschaftsbasierte Projekte und Dialog- sowie Vermittlungsformate für eine breite Öffentlichkeit, insbesondere in stark wachsenden Stadtteilen mit hohem Zuzug.

Der Projekt-Call umfasst insgesamt 800.000 Euro, wobei die Einzelvorhaben maximal 150.000 Euro erhalten können. Es sind keine baulichen Maßnahmen, Gedenktafeln oder Mahnmäler vorgesehen. Der Online-Einreichungszeitraum beginnt Ende Juni und endet am 31. Oktober. Die Begutachtung erfolgt durch einen unabhängigen Beirat. Die Projekte sollen zwischen April und Mai 2025 starten und eine Laufzeit von sechs bis achtzehn Monaten haben.

Quelle: In einem Artikel von www.ots.at zu sehen.

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