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Kardinal Jean-Claude Hollerich, ein enger Vertrauter des schwer kranken Papsts Franziskus, hat sich besorgt über die derzeitige Diskussion um ein bevorstehendes Konklave geäußert. In einem Interview mit der italienischen Zeitung "La Stampa" bezeichnete er es als "schrecklich", dass hochrangige Kirchenvertreter bereits über die Nachfolge des Papstes spekulieren, während dieser noch lebt. Der Papst, der seit dem 14. Februar wegen einer schweren Atemwegserkrankung in der römischen Gemelli-Klinik behandelt wird, möchte, dass seine Gesundheit Vorrang hat. Der 88-Jährige leidet auch an einer beidseitigen Lungenentzündung sowie leichtem Nierenversagen, jedoch befindet sich dessen Zustand mittlerweile unter Kontrolle, wie oe24 berichtete.
Die Regeln des Konklaves
Gemäß der jahrhundertealten Tradition wird ein Konklave einberufen, wenn das Papstamt vakant ist. Ursprünglich wurde diese Praxis eingeführt, um Manipulationen und Skandalen bei der Papstwahl entgegenzuwirken. Die Wahl erfolgt in der berühmten Sixtinischen Kapelle, hinter geschlossenen Türen, und die Kardinäle sind in dieser Zeit strikt isoliert von äußeren Einflüssen. Bereits der Name "Konklave" stammt vom lateinischen "cum clave", was so viel wie "mit dem Schlüssel" bedeutet. Die Regelungen für die Wahl wurden durch Papst Johannes Paul II. in der apostolischen Konstitution "Universi Dominici Gregis" festgelegt, die genau die Abläufe und Vorschriften beschreibt, die bei der Wahl eines neuen Papstes zu befolgen sind, wie planet-wissen erklärt. Die Kardinäle dürfen während des Wahlprozesses keinerlei Kommunikation mit Außenstehenden haben und sind auf ihre Wahlhefte, die "Eligi in Summum Pontificem" tragen, angewiesen.
Ein neuer Papst darf erst nach dem Eintreten der sogenannten Sedisvakanz gewählt werden, also wenn der amtierende Papst verstorben oder zurückgetreten ist. Das aktuelle Vorgehen in Rom betrifft die Spekulationen, die unter Geistlichen laut wurden, ob Franziskus möglicherweise bald zurücktreten könnte. Diese Debatten werden von Hollerich als respektlos empfunden, da sie den Fokus von der Unterstützung des regierenden Papstes ablenken.
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