Im Bezirk Steglitz-Zehlendorf in Berlin steht ein neues und wichtiges Projekt in den Startlöchern, das darauf abzielt, obdachlosen und drogenkonsumierenden Menschen gezielte Unterstützung zu bieten. Die Bezirksstadträtin Carolina Böhm und der Bezirksstadtrat Urban Aykal haben diese Initiative vorgestellt, die unter dem Titel „Straßensozialarbeit mit obdachlosen, substanzkonsumierenden Menschen in Steglitz-Zehlendorf“ im Oktober 2024 beginnt.
Die Situation in den letzten Jahren hat sowohl bei den Behörden als auch bei der Bevölkerung Besorgnis ausgelöst. Besonders entlang der stark frequentierten Schlossstraße sowie an Bahnhöfen sind Szenen entstanden, in denen obdachlose und suchtkranke Menschen häufig im öffentlichen Raum verweilen. „Wir beobachten die Situation von obdachlosen Menschen im öffentlichen Raum mit wachsender Sorge“, erklärte Böhm. Die Notwendigkeit eines strukturierten Ansatzes ist unumstritten, um einerseits den Betroffenen Hilfe zu bieten und andererseits Spannungen mit Anwohnern und der Geschäftswelt zu verringern.
Feldanalyse für präzise Lösungsansätze
Das Kernstück des Projekts wird eine umfassende Feldanalyse sein, die einen tiefen Einblick in die Verhältnisse vor Ort ermöglichen soll. Diese Analyse umfasst mehrere Schwerpunkte:
- Untersuchung der Altersstruktur, Geschlechtsverteilung und Suchtsituation der betroffenen Personen
- Analyse der Konfliktsituationen in relevanten sozialen Bereichen
- Ermittlung der dringendsten Anliegen von Menschen im öffentlichen Raum
- Bestandsaufnahme bereits vorhandener Hilfsangebote im Bezirk und darüber hinaus
- Entwicklung konkreter Handlungsstrategien zur Verbesserung der Situation
Die soziale Organisation Gangway wird hierbei eine zentrale Rolle übernehmen, indem ihre Streetworker regelmäßig die Treffpunkte der betroffenen Menschen aufsuchen. Ziel ist es, Vertrauen aufzubauen und individuelle Hilfestellungen anzubieten. Ein weiterer Bestandteil des Projekts ist die Stärkung der Gemeinwesenarbeit, um einen respektvollen Austausch zwischen Anwohnern und den Nutzern des öffentlichen Raums zu fördern.
Die Initiative ist nicht nur reaktiv, sondern verfolgt auch präventive Ziele. „Wir möchten die Prävention von Obdachlosigkeit und der Entwicklung von Suchtproblemen intensivieren und frühzeitig Hilfe anbieten“, so Böhm weiter. Dazu wird eine enge Zusammenarbeit mit bestehenden sozialen Einrichtungen und dem Jugendstreetwork-Team notwendig sein. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist der Austausch mit den zuständigen Ämtern und Ordnungsbehörden, der durch einen regelmäßigen Runden Tisch gefördert wird.
Mit dieser maßgeschneiderten Initiative wird Steglitz-Zehlendorf einen wesentlichen Schritt zur Verbesserung der Lebensbedingungen für obdachlose und drogenkonsumierende Menschen unternehmen. Dieses Bestreben möglicherweise auch den Blick auf diese vulnerable Gruppe in der Gesellschaft zu schärfen, ist heute wichtiger denn je. Für weitere Informationen und eine tiefere Einsicht in die Hintergründe und die Entwicklung des Projekts, siehe den Bericht auf www.berlin.de.
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