Ermittlungen gegen Vösendorfs Ex-Bürgermeister eingestellt - Neuwahlen drohen!
Ermittlungen gegen Hannes Koza, Ex-Bürgermeister von Vösendorf, eingestellt. Neuwahlen am 21. September 2025 nach politischer Krise.

Ermittlungen gegen Vösendorfs Ex-Bürgermeister eingestellt - Neuwahlen drohen!
Am 16. Juni 2025 hat die Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt die Ermittlungen gegen Hannes Koza, den ehemaligen Bürgermeister von Vösendorf, eingestellt. Koza war zuvor beschuldigt worden, private Café-Rechnungen manipuliert und diese auf Kosten der Gemeinde eingereicht zu haben. Die Vorwürfe konnten jedoch nicht erhärtet werden, was zu einer Entspannung der angespannten politischen Lage in Vösendorf führte, nachdem Koza im Februar 2025 zurückgetreten war.
Die Hintergründe der Ermittlungen sind eng mit Koza’s Umgang mit Anwaltskosten verbunden. Im März 2025 wurde er wegen eines vorgetäuschten Angriffs zu neun Monaten bedingter Haft verurteilt, während ein Verfahren wegen einer manipulierten Anwaltsrechnung im Jahr 2024 durch Rückzahlung und Diversion abgeschlossen wurde. Weitere Anschuldigungen gegen ihn wurden fallengelassen.
Gemeinderatswahlen und politischer Druck
Trotz der Einstellung der Ermittlungen bleibt die politische Landschaft in Vösendorf angespannt. Nach Koza’s Rücktritt legten alle Mitglieder der Gemeinderatsfraktionen von SPÖ, FPÖ, Grünen und der Liste V2000 ihre Mandate nieder. Dies führte zur Auflösung des Gemeinderats und zur Anberaumung einer außerordentlichen Neuwahl am 21. September 2025, an der auch die NEOS teilnehmen wollen.
Der Druck auf Koza war nicht unerheblich. Vertreter der Volkspartei, zu der Koza gehört, gaben ihre Mandate zurück und äußerten sich kritisch über seinen Umgang mit den Anwaltskosten. Koza selbst hatte eine vorgezogene Gemeinderatswahl angekündigt, um den Bürgern die Möglichkeit zu geben, früher eine Entscheidung zu treffen. Dies wurde jedoch von der SPÖ als politisches Manöver kritisiert. So forderte die SPÖ Kozas Rücktritt und bezeichnete sein Verhalten als Machtmissbrauch.
Der Kontext politischer Skandale in Österreich
Die Causa Koza reiht sich in eine lange Liste politischer Affären und Skandale in Österreich ein, die die politische Landschaft des Landes prägen. Walter Geyer, der erste Antikorruptionsstaatsanwalt, hat betont, dass Skandale oft zu verschärften Gesetzen führen, jedoch kein Gesetz Korruption endgültig beenden kann. Österreich erreichte im Korruptionswahrnehmungsindex 2018 Platz 14, was auf eine gewisse Amtlichkeit, aber auch auf strukturelle Probleme innerhalb des politischen Systems hinweist.
Die Geschichte Österreichs ist geprägt von weiteren Skandalen, wie dem AKH-Bau-Skandal oder dem Telekom-Skandal, die alle in irgendeiner Form politische Rücktritte und juristische Verfahren nach sich zogen. Diese Affären werfen einen Schatten auf die Integrität des politischen Systems und hinterlassen ein Klima des Misstrauens gegenüber staatlichen Institutionen.
Die Entwicklungen rund um Hannes Koza und die bevorstehenden Neuwahlen in Vösendorf könnten daher nicht nur für die Gemeinde selbst, sondern auch im weiteren Sinne für die Glaubwürdigkeit des politischen Systems in Österreich von Bedeutung sein.