Glas-Schatz aus Lauscha: Die Geschichte der Christbaumkugel

Transparenz: Redaktionell erstellt und geprüft.
Veröffentlicht am

Entdecken Sie die faszinierende Geschichte der gläsernen Christbaumkugel aus Lauscha, einem UNESCO-Weltkulturerbe seit 2021.

Entdecken Sie die faszinierende Geschichte der gläsernen Christbaumkugel aus Lauscha, einem UNESCO-Weltkulturerbe seit 2021.
Entdecken Sie die faszinierende Geschichte der gläsernen Christbaumkugel aus Lauscha, einem UNESCO-Weltkulturerbe seit 2021.

Glas-Schatz aus Lauscha: Die Geschichte der Christbaumkugel

Die gläserne Christbaumkugel ist ein markantes Element der Weihnachtsbaumdekoration und hat ihren Ursprung im thüringischen Lauscha, wo die Herstellung im 19. Jahrhundert begann. Laut vol.at entstand der erste gläserne Baumschmuck aus wirtschaftlicher Not. Im Jahr 1847 begann ein Glasbläser in Lauscha, Glasfrüchte zu modellieren, was in der ersten gläsernen Christbaumkugel mündete.

Lauscha hat eine lange Tradition in der Glasmacherei, die bis ins Jahr 1597 zurückreicht. Mit der Zeit wurde der Christbaumschmuck dort immer beliebter. Bereits ab den 1850er Jahren fanden die ersten Kugeln Aufnahme in Händlerkatalogen und ab den 1870er Jahren wurden diese nicht nur national, sondern auch international verkauft. So schmückte sogar Kaiser Wilhelm I. einen Weihnachtsbaum in Versailles mit Kugeln aus Lauscha.

Die Entwicklung und Vielfalt des Christbaumschmucks

Ursprünglich wurden in Lauscha Hohlglasperlen produziert, die zu Ketten verarbeitet wurden. Nach und nach entwickelte sich das Sortiment weiter. Produkte wie Äpfel, Birnen und Nüsse waren die ersten Formen. Doch auch Tannen- und Eiszapfen, Blumen und Vögel fanden ihren Weg in die Kollektionen. Inzwischen umfasst das Angebot etwa 5000 verschiedene Formen, darunter Engel, Häuser, Fruchtkörbe und Lampions, berichtet die Webseite der Lauschaer Christbaumschmuck-Produzenten christbaumschmuck-lauscha.de.

Die Kunstfertigkeit und die Herstellungsmethoden in Lauscha sind nicht nur von historischer Bedeutung, sondern auch hochaktuell. Die Tradition des mundgeblasenen Christbaumschmucks wurde 2021 in das Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes aufgenommen und 2023 sogar in die Repräsentative Liste des Immateriellen Kulturerbes der Menschheit der UNESCO eingetragen. Diese Anerkennung betont die kulturellen Aspekte und die Bedeutung der Handwerkstechniken für die Gesellschaft.

Die Herausforderungen und die Zukunft des Handwerks

Trotz des kulturellen Erbes steht die Glasbläserkunst in Lauscha vor Herausforderungen. Steigende Rohstoff- und Energiepreise sowie die Konkurrenz durch billige Importe machen es den handwerklichen Betrieben schwer. Viele Glasbläser in Lauscha arbeiten in kleinen Familienunternehmen, die oft generationsübergreifend betrieben werden. Aktuell sind noch 36 Glasbläser hauptberuflich tätig und jedes Jahr strömen rund 30.000 Besucher im Dezember auf den Kugelmarkt in Lauscha, wo handgefertigte Kugeln in verschiedenen Farben und Formen zu finden sind.

Ein langfristiges Projekt, das die Zukunft des Handwerks sichern soll, ist die Initiative „Weihnachtsland am Rennsteig“, an der Rita Worm arbeitet. Diese soll dazu beitragen, das alte Handwerk sichtbar zu machen und weiterzuentwickeln. Zudem wird über neue Ansätze zur Ansprache junger Leute nachgedacht, um die Relevanz der Traditionen zu bewahren. In der Berufsfachschule Glas Lauscha können Interessierte die Fertigung von Christbaumschmuck erlernen, was als Hoffnungsträger für die Zukunft des Handwerks gilt.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Christbaumkugel aus Lauscha nicht nur ein Geschenk der Geschichte ist, sondern auch ein lebendiges Kulturerbe, das in der heutigen Zeit weitergegeben und gepflegt wird. Die gläsernen Meisterwerke verleihen Weihnachtsbäumen auf der ganzen Welt Glanz und Freude.