Film

Prozess gegen Depardieu: Sexualübergriffe während Filmaufnahmen aufgedeckt!

Der Prozess gegen den französischen Schauspieler Gérard Depardieu hat am heutigen Montag begonnen. Zwei Frauen, eine Dekorateurin und eine Regieassistentin, beschuldigen ihn, während der Dreharbeiten zu dem Film "Les volets verts" (Die grünen Fensterläden) im Jahr 2021 sexuelle Übergriffe begangen zu haben. Trotz der Schwere der Vorwürfe bestreitet Depardieu die Anschuldigungen vehement und wird von dem renommierten Strafverteidiger Jérémie Assous vertreten, der sie als "völlig erfunden" bezeichnet.

Die Verhandlung, die vor dem Strafgericht in Paris stattfindet, ist auf zwei Tage angesetzt. Das Gericht hat zudem entschieden, auf ein psychiatrisches Gutachten zu verzichten. Die Verhandlungstage sind auf maximal sechs Stunden begrenzt, mit 15-minütigen Pausen. Der Prozess war zuvor aus gesundheitlichen Gründen verschoben worden; Depardieu musste medizinische Gutachten vorlegen, da er seit über 25 Jahren an Diabetes leidet und einen vierfachen Bypass erhalten hat.

Die Vorwürfe im Detail

Die Klagen stammen von zwei Frauen. Die erste Klägerin, eine Dekorateurin, gab an, dass Depardieu sie in einem Korridor festgehalten und an intimen Stellen berührt habe. Unmittelbar nach der ersten Klage im Februar 2024 reichte die zweite Klägerin, eine Regieassistentin, im März 2024 ihre Anzeige wegen ähnlicher Vorwürfe ein. Diese Vorfälle werfen ein besorgniserregendes Licht auf den Umgang mit sexueller Belästigung in der Filmbranche, die bereits von zahlreichen Vorwürfen gegen Depardieu geprägt ist. Seit 2018 wird er unter anderem auch in einem Fall untersucht, der von der Schauspielerin Charlotte Arnould angestoßen wurde.

Kurze Werbeeinblendung

Bei einer möglichen Verurteilung drohen dem Schauspieler bis zu fünf Jahre Freiheitsentzug sowie eine Geldstrafe von bis zu 75.000 Euro. Das Urteil wird bereits am Dienstag erwartet. Die Anwälte von Depardieu fordern eine gründliche Prüfung der Vorwürfe und betonen, dass es keine direkten Zeugen für die angeblichen Taten gebe.

Kontextualisierung der Vorwürfe

Die Vorwürfe gegen Depardieu sind Teil eines größeren Problems innerhalb der Filmbranche, das häufig von sexueller Belästigung und Diskriminierung betroffen ist. Eine Umfrage des Bündnisses Vielfalt im Film hat ergeben, dass über 51% der befragten Filmschaffenden in den letzten zwei Jahren Diskriminierung erfahren haben, wobei 81% der befragten Cis-Frauen sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz erlebten. Die Daten verdeutlichen den dringenden Bedarf an Maßnahmen, die den Opferschutz stärken und ein sicheres Arbeitsumfeld schaffen.

Die Schilderungen der beiden Klägerinnen stehen im Einklang mit den Ergebnissen solcher Umfragen, die zeigen, dass viele Betroffene aus Angst vor Konsequenzen oder mangelndem Vertrauen in die Institutionen schweigen. Nur in jedem 200. Fall wurde eine Belästigung angezeigt. Diese Statistiken unterstreichen die Notwendigkeit für verbindliche Strukturen zum Schutz und zur Intervention in Fällen von Belästigung und Diskriminierung in der Branche, wie von der Themis Vertrauensstelle betont wird.

Der Fall Gérard Depardieu kann somit sowohl als einzelnes Ereignis als auch als Teil eines weitverbreiteten Problems innerhalb der Filmindustrie betrachtet werden, das einen dringenden Handlungsbedarf erfordert.

Die Berichterstattung über diesen Prozess soll dazu beitragen, das Bewusstsein für sexuelle Belästigung und Diskriminierung am Arbeitsplatz zu schärfen und die Debatte im öffentlichen Raum zu fördern.

Für weitere Informationen zum Prozess und den Vorwürfen lesen Sie bitte die detaillierten Berichte auf Kleine Zeitung und All-In.

Ort des Geschehens


Details zur Meldung
Was ist passiert?
Sexualdelikte
In welchen Regionen?
Paris
Genauer Ort bekannt?
Paris, Frankreich
Gab es Verletzte?
2 verletzte Personen
Beste Referenz
kleinezeitung.at
Weitere Quellen
all-in.de

Ähnliche Artikel

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"