Neue Pentagon-Politik kann Waffen für die Ukraine ins US-Lager umleiten

Neue Pentagon-Politik kann Waffen für die Ukraine ins US-Lager umleiten

Ein kürzlich verfasstes Memo des stellvertretenden Pentagon-Politikchefs gibt dem Verteidigungsministerium die Möglichkeit, bestimmte Waffen und Ausrüstungen, die ursprünglich für die Ukraine bestimmt waren, wieder in die US-Vorräte umzuleiten. Dies könnte bedeuten, dass Milliarden von Dollar, die zuvor für das kriegsgeplagte Land vorgesehen waren, zur Auffüllung der schwindenden amerikanischen Bestände verwendet werden. Diese dramatische Wende sorgt für zusätzliche Unsicherheit bezüglich des Status der US-Waffenlieferungen an die Ukraine, insbesondere im Hinblick auf ein bevorstehendes Treffen zwischen dem ehemaligen Präsidenten Donald Trump und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin.

Besorgnis über US-Arms-Lieferungen

Trotz der Genehmigung von Trump, einen Plan zur Waffenlieferung an die Ukraine über die NATO voranzutreiben, gibt es innerhalb des Pentagon erhebliche Bedenken, dass die Waffenlieferungen an Kiew auf Kosten der US-Vorräte erfolgen. Besondere Sorgen bestehen hinsichtlich stark nachgefragter Artikel, die in der Vergangenheit knapp waren, wie etwa Abfangraketen, Luftverteidigungssysteme und Artilleriemunition.

Waffenpausen und politische Wendungen

Im vergangenen Monat setzte Verteidigungsminister Pete Hegseth ein umfassendes Paket an Waffenlieferungen an die Ukraine aus. Dies geschah im Einklang mit dem Pentagon-Memo, das von dem bekannten Skeptiker Elbridge Colby verfasst wurde. Kurz darauf hob Trump diese Pause auf und versprach, defensive Waffen weiterhin an die Ukraine zu liefern, um auf die nahezu täglichen Angriffe aus Russland zu reagieren. Zudem wurde ein Abkommen mit der NATO bekannt gegeben, das zusätzliche Waffenlieferungen im Wert von möglicherweise Milliarden Dollar umfassen soll, finanziert von europäischen Verbündeten.

Folgen des Colby-Memos

Das Colby-Memo bleibt jedoch in Kraft und enthält eine bisher nicht gemeldete Bestimmung, die es dem Pentagon erlaubt, Waffen, die speziell für die Ukraine unter dem durch den Kongress finanzierten Programm zur Sicherheitsunterstützung der Ukraine (USAI) erworben wurden, wieder in die US-Vorräte umzuleiten. Quellen berichten, dass bisher allerdings noch keine Waffen umgeleitet wurden, was die Ukraine um Milliarden Dollar an US-amerikanischem Material bringen könnte, die in den kommenden Monaten und Jahren erwartet werden.

Finanzierung und strategische Überlegungen

Das USAI-Programm, das 2016 eingerichtet wurde, sorgte traditionell für eine stabile Versorgung der Ukraine mit Waffen. Kürzlich genehmigte der Senat zusätzlich 800 Millionen Dollar für das USAI, jedoch bleibt unklar, ob diese Waffen unter der neuen Pentagon-Politik tatsächlich an die Ukraine geliefert werden. Das Pentagon lehnte es ab, sich zu diesem Thema zu äußern.

Neuer Widerstand im Senat

Bereits zeigt die neue Pentagon-Politik ersten Widerstand im Senat. Im vorgeschlagenen NDAA für 2026 wurde eine Klausel eingefügt, die es dem Pentagon nur erlaubt, Waffen zurückzuerhalten, die noch nicht an die Ukraine übergeben wurden und nicht mehr für Trainings- und Unterstützungsaktivitäten benötigt werden.

Unterstützung durch NATO und Europäische Verbündete

Die neue Politik zielt darauf ab, die Verantwortung für die Bewaffnung, Ausrüstung und Ausbildung der Ukraine von den USA auf Europa und die NATO zu verlagern. Gleichzeitig hat das Pentagon noch fast 4 Milliarden Dollar an Fördermitteln übrig, die es dem Kongress im vergangenen Jahr genehmigte, um Waffen direkt aus US-Vorräten an die Ukraine zu senden. Einige NATO-Verbündete, darunter das Vereinigte Königreich, drängen darauf, dass die USA dieses Mandat nutzen, um mehr Druck auf Putin auszuüben.

Kategorisierung der Waffenbestände

Das Colby-Memo, das von Hegseth genehmigt wurde, kategorisiert die US-Vorräte in „rote“, „gelbe“ und „grüne“ Kategorien. Die roten und gelben Kategorien umfassen Waffen, die als knapp bewertet werden und nun eine explizite Genehmigung von Hegseth benötigen, bevor sie anderswohin geschickt werden. Beispielsweise sind Abfangraketen für Patriot-Luftverteidigungssysteme in der roten Kategorie.

Ein NATO-Konto für die Ukraine

Gleichzeitig arbeitet das Verteidigungsministerium mit der NATO an einem neuartigen System für den Verkauf von Waffen an europäische Verbündete, die dann der Ukraine zur Verfügung gestellt werden können. Trump erwähnte diesen neuen Mechanismus, der es ermöglicht, dass NATO-Verbündete Geld in ein NATO-Konto einzahlen, um Waffen von den USA zu kaufen. Dabei wird die Ukraine eine Liste dringender Waffenbedarfe direkt an die NATO übermitteln.

Diese Entwicklungen deuten darauf hin, dass die US-Politik hinsichtlich der Unterstützung der Ukraine in einem ständigen Wandel begriffen ist, während die geopolitischen Spannungen in der Region zunehmen.

Kommentare (0)