Im Jahr 2023 kam es zu einer erschütternden Welle von Todesfällen unter Migranten, die verzweifelt nach Europa gelangen wollten. Laut der Menschenrechtsorganisation Caminando Fronteras sind mehr als 10.457 Migranten während ihrer gefährlichen Überfahrt nach Spanien ums Leben gekommen oder als vermisst gemeldet worden. Dies stellt einen alarmierenden Anstieg von mehr als 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahr dar und ist der höchste Wert seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 2007. Die NGO führte das erschreckende Resultat auf nicht seetaugliche Boote, riskante Routen und fehlende Rettungsmittel zurück. „Mehr als 10.400 Tote oder vermisste Menschen in einem einzigen Jahr sind eine nicht hinnehmbare Tragödie“, äußerte die Gründerin Helena Maleno. Die meisten Opfer stammen aus Afrika, aber auch aus dem Irak und Pakistan. Besonders dramatisch ist die Bilanz auf der Atlantikroute zwischen Afrika und den Kanarischen Inseln, wo 9.757 Todesfälle verzeichnet wurden, wie exxpress.at berichtet.
Die Internationale Organisation für Migration (IOM) bestätigte in einem separaten Bericht, dass weltweit mindestens 8.565 Flüchtlinge im Jahr 2023 ums Leben kamen. Dies bedeutet einen Anstieg um 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und stellt die höchste Zahl seit 2016 dar. Ein Großteil der Todesfälle war auf Ertrinken zurückzuführen, während einige durch Fahrzeugunfälle oder Gewaltakte starben. Die gefährlichste Route blieb das Mittelmeer mit mindestens 3.129 Todesopfern. Die IOM führte die Zunahme der Todesfälle auf die Abwesenheit sicherer Migrationswege zurück und stellte fest, dass die tatsächlichen Zahlen wahrscheinlich noch höher sind, da viele Fälle unentdeckt bleiben, wie dw.com deutlich machte.
Besonders dramatische Einzelschicksale
<pEin verstörender Vorfall machte die Runde, als die Organisation Sea-Watch über den Tod eines 17-jährigen Migranten berichtete, der von einem überfüllten Holzboot im Mittelmeer gerettet wurde. Er und drei weitere Gerettete wurden nach Angaben der Crew unter verzweifelten Bedingungen entdeckt und litten offenbar unter Sauerstoffmangel und Benzindämpfen. Auf dem Rettungsschiff erlitt der junge Mann einen Herzstillstand und konnte trotz Wiederbelebungsversuchen nicht gerettet werden. Die italienische Küstenwache weigerte sich, den Verstorbenen mitzunehmen, was die Situation noch dramatischer machte. Dieses schreckliche Schicksal spiegelt die Verlustzahlen wider, die sich in diesem Jahr häufen, und unterstreicht die dringenden Probleme, mit denen viele Migranten konfrontiert sind.
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