Während der designierte US-Präsident Donald Trump weiterhin mit seinen Nominierungen für Schlüsselpositionen in seiner kommenden Administration für Aufmerksamkeit sorgt, versuchen die Russen zu verstehen, welche Auswirkungen diese Berufungen auf Moskau haben könnten. Russische Staatsmedien haben in den letzten Tagen verschiedene Talkshows produziert, um der russischen Bevölkerung zu erklären, was die neue Administration für Russland und den Krieg in der Ukraine bedeuten könnte.
Die Reaktionen auf Trump’s Nominierungen
Evgeny Popov, ein bekanntes Gesicht im russischen Staatsfernsehen und Duma-Abgeordneter, nutzte seine Show, die er gemeinsam mit seiner Frau moderiert, um sich kritisch mit Mike Waltz auseinanderzusetzen. Waltz wurde von Trump als Nationaler Sicherheitsberater nominiert und hat zuvor Bedenken hinsichtlich der anhaltenden Unterstützung des Kongresses für die Ukraine geäußert. Er befürwortet einen Friedensplan für die Ukraine, schließt jedoch nicht aus, Druck auf Russland und Präsident Vladimir Putin auszuüben. In einem Interview mit NPR beschrieb Waltz Russland als „eine Tankstelle mit Atomwaffen“.
Waltz und die mögliche Bedrohung für Moskau
Popov wies schnell auf die potenzielle Bedrohung für Moskau hin: „(Waltz) schlug auf dem Republikanischen Kongress vor, mehr amerikanische Drohnen im Schwarzen Meer einzusetzen, und prahlte damit, wie Trump angedroht hatte, ‚Putins Kreml‘ zu bombardieren. Das nennt man das russophobe Dream Team oder das amerikanische Dream Team.“
Olga Skabeeva und die positive Einschätzung von Tulsi Gabbard
Im Studio zeigte sich Olga Skabeeva, Popovs Frau, etwas positiver gegenüber der Nominierung der ehemaligen demokratischen Kongressabgeordneten Tulsi Gabbard zur Direktorin der Nationalen Nachrichtendienste. Skabeeva betonte, dass Gabbard „klar über die Gründe für Russlands spezielle Operation in der Ukraine“ gewesen sei und lobte ihre Kritik an der US-Unterstützung für Kiew.
Die Meinung der Moskauer Bürger
Schwierige Fragen zur Zukunft
Elena, die mit ihrer Tochter unterwegs war, äußerte sich ebenfalls positiv über Musk: „Alles, was er getan hat, ist sehr interessant, und die Tatsache, dass er solche Ideen hat, ist grundsätzlich gut für die Entwicklung.“ Der Status des Technik-Tycoon als wohlhabender Querdenker, der X (ehemals Twitter) gekauft hat und zivile Raumfahrt plant, macht ihn für die Russen vertrauter als andere hochrangige Kandidaten.
Als sie nach ihrer Meinung zur neuen Administration und den zukünftigen Beziehungen zwischen alten Widersachern gefragt wurden, waren die Antworten gespalten. Sergey meinte: „Trump sagte: ‚Ich werde alles für Amerika tun‘, aber er erwähnte Russland kein Wort.“ Vladimir Kostyukevich hingegen äußerte, Trump mache auf ihn einen guten Eindruck als Politiker und verwies auf dessen Alter und die scheinbare Energie – möglicherweise eine Spitze gegen den scheidenden Präsidenten Joe Biden.
Umgang mit dem Ukraine-Konflikt
Bei dem heiklen Thema Ukraine, das Putin im Februar 2022 in Auftrag gegeben hat, äußerten die Befragten den Wunsch, dass der Krieg enden möge. Viele waren sich jedoch nicht sicher, wie Trump dies bewerkstelligen könnte. Elena meinte: „Ich weiß nicht, wie Donald Trump das lösen kann. Aber ich würde mir wirklich wünschen, dass es so schnell wie möglich und auf die friedlichste Art möglich gelöst wird, durch Verhandlungen und nicht durch die Taten, die jetzt passieren.“
Tatiyana hoffte unterdessen auf Frieden und sprach warmherzig über die Ukraine: „Das ist eine gute Frage. Die Ukraine ist unsere brüderliche Nation. Das war schon immer so. Und obwohl die Beziehungen jetzt so kompliziert sind, lieben wir die Ukraine noch wie zuvor, sie sind unsere Brüder, unsere Verwandten.“ Kostyukevich hegte sogar noch mehr Hoffnung: „Ich weiß nicht, ob Trump bei seiner Linie bleibt. Aber ich hoffe, dass es ein gutes Abkommen zwischen Russland und der Ukraine geben wird. Und allgemein, um diesen Wahnsinn zu stoppen, der in der Welt passiert, naja, in Israel, Palästina und Ukraine-Russland.“
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