Fünf mögliche Enden des Russland-Ukraine-Kriegs

Fünf mögliche Enden des Russland-Ukraine-Kriegs

In den letzten Monaten wurde das mögliche Treffen zwischen Donald Trump und Wladimir Putin immer wieder besprochen. Doch was könnte die Beweggründe beider Seiten sein, ein solches Treffen jetzt zu realisieren?

Trumps Ambitionen

Der US-Präsident Donald Trump glaubt, dass er mit seiner charmanten Persönlichkeit und durch direkte Gespräche mit dem Kreml eine Einigung erzielen kann. Trotz der starren Haltung Moskaus in den letzten sechs Monaten hofft Trump, dass ein persönliches Treffen die Situation verändern könnte. Er vertritt die Auffassung, dass der Kreml möglicherweise dazu zu bewegen ist, den Krieg in der Ukraine zu beenden.

Putins Strategien

Auf der anderen Seite möchte Wladimir Putin Zeit gewinnen. Im Mai wies er einen bedingungslosen Waffenstillstand aus Europa, den USA und der Ukraine zurück und bot stattdessen nur kurze, bedeutungslose Pausen an. Die russischen Truppen setzen ihre Offensive im Sommer fort, was Putin in eine bessere Verhandlungsposition bringen könnte, um im Herbst über einen ganz anderen Status quo des Krieges zu verhandeln.

Ein mögliches Dreiergespräch

Falls es zu einem Treffen kommen sollte, könnte ein Ziel auf amerikanischer Seite ein Dreiergipfel mit dem ukrainischen Präsidenten Volodymyr Zelensky sein, um über das Ende des Krieges zu diskutieren. Dieser Format wurde von Russland im Mai in Istanbul abgelehnt. Putins Ziel könnte es jedoch sein, Trump wieder in die Erzählung Moskaus zu ziehen.

Potenzielle Szenarien für den Konflikt

Hier sind fünf mögliche Szenarien, wie der Krieg enden könnte:

1. Ein bedingungsloser Waffenstillstand

Wenig wahrscheinlich. Es ist höchst unwahrscheinlich, dass Putin einem Waffenstillstand zustimmt, bei dem die Frontlinien unverändert bleiben. Bereits im Mai hatten die USA, Europa und die Ukraine eine solche Pause gefordert, doch Russland wies dies zurück. Trump zog sich von Sanktionen zurück und bevorzugte Gespräche in Istanbul, die fruchtlos blieben. Ein früherer 30-tägiger Waffenstillstand für Energieinfrastruktur wurde kaum eingehalten.

2. Pragmatismus und weitere Gespräche

Die Gespräche könnten darauf abzielen, in Zukunft erneut zu verhandeln, um die russischen Gewinne während des Winters zu sichern. Putin könnte bis dahin die östlichen Städte Pokrovsk, Kostiantynivka und Kupiansk erobert haben, was ihm eine solide Position für den Winter verschaffen würde.

3. Ukraine hält die nächsten zwei Jahre durch

In diesem Szenario könnte die militärische Unterstützung aus den USA und Europa der Ukraine helfen, ihre Frontlinien zu halten. Es könnte zu neuen Gesprächen kommen, wenn Putins Militär wieder schwächelt. Während einige wichtige Städte gefährdet sein könnten, könnte die russische Offensive ins Stocken geraten, was für die Ukraine von Bedeutung wäre.

4. Katastrophe für die Ukraine und die NATO

Putin könnte die Risse in der westlichen Einheit erkennen und die Ukraine sich selbst überlassen. Europa könnte zwar versuchen, Kyiv zu unterstützen, wäre aber ohne amerikanische Hilfe machtlos. Ukrainische Truppen könnten in den offenen Terrains zwischen Donbass und Dnipro zurückgedrängt werden, was zu einer politischen Katastrophe führen würde.

5. Putins Disaster: Ein Wiederholungsmuster wie in Afghanistan

Russland könnte eine Strategie verfolgen, die unzählige Lebensverluste in Kauf nimmt, während Sanktionen seine Beziehungen zu China untergraben. Die Unzufriedenheit innerhalb der Moskauer Elite könnte wachsen, wenn der Kreml diplomatische Lösungen ignoriert. Ein ähnliches Szenario gab es bereits während des sowjetischen Afghanistan-Kriegs.

Keine der Optionen ist vorteilhaft für die Ukraine. Nur eines der Szenarien könnte das Ende Russlands als militärische Macht darstellen, wobei kein Ausgang aus einem möglichen Treffen zwischen Trump und Putin resultieren kann, ohne dass die Ukraine Teil einer späteren Vereinbarung wird.

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