In Avignon entfaltet sich derzeit der größte Vergewaltigungsprozess Frankreichs, der ganze Nation erschüttert. Der 71-jährige Dominique Pélicot, auch bekannt als der „Teufel von Avignon“, wird beschuldigt, seine 72-jährige Ex-Frau Gisèle über Jahre hinweg mit Drogen betäubt und sie während ihrer Bewusstlosigkeit an 51 Männer weitergegeben zu haben. Die erschreckenden Details des Prozesses und die schockierenden Geständnisse der Angeklagten sorgen für entsetzte Reaktionen in der Öffentlichkeit, wie VOL.AT berichtete.
Die gesamte Situation wurde publik, nachdem der Angeklagte während seiner ersten aussagekräftigen Stellungnahme zu den Vorwürfen gestand: „Ich bin ein Vergewaltiger, wie alle, die in diesem Saal sind.“ Er räumte vollständig ein, was ihm vorgeworfen wurde. In einem erschreckenden Ausmaß schilderte er, wie er seine Frau regelmäßig betäubte und sie vor fremden Männern zur Misshandlung überließ, was durch eine Online-Plattform vorbereitet wurde. Die 72-jährige Gisèle P. setzte sich vehement dafür ein, dass der Prozess öffentlich stattfindet, um auf die Gefahren des Missbrauchs unter Drogen hinzuweisen, wie Tagesschau.de berichtet.
Besonders aufschlussreich sind die erschütternden Schilderungen von Gisèle P., die während ihrer Zeit mit dem Täter unter drastischen Gedächtnislücken und gesundheitlichen Problemen litt. Die brutale Wahrheit über ihren Missbrauch kam erst ans Licht, als ihr Ehemann aufgrund von strafbaren Handlungen im öffentlichen Raum verhaftet wurde. Bei der Durchsuchung seines Computers fanden die Ermittler Hunderte von Videos, die seine Vergehen dokumentierten. Die Debatte über geschlechtsspezifische Gewalt in Frankreich hat durch diesen Prozess an Schärfe gewonnen, und es fanden landesweite Demonstrationen gegen sexuelle Gewalt statt. Gisèle P. wird als Symbol für die Solidarität und das Durchbrechen des Schweigens über solche Taten betrachtet.
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