
Heftige Kämpfe erschüttern Syrien: Tausende Alawiten sind vor Massakern in der Stadt Jableh und Umgebung geflohen. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichtete, dass allein seit Donnerstag über 1.500 Zivilisten, vor allem Alawiten, ihr Leben verloren haben. Diese Auseinandersetzungen zwischen Militär und Anhängern des gestürzten Assad-Regimes haben eine besorgniserregende Welle der Gewalt ausgelöst. Betroffene haben in und um den russischen Militärstützpunkt Hmeimim Zuflucht gesucht, während sich viele Familien in den Bergen verstecken, aus Angst vor einer Rückkehr in ihre Häuser.
Besonders dramatisch ist die Situation in der westlichen Küstenregion, die von heftigen Kämpfen betroffen ist. Der Bürgermeister von Jableh, Amjad Sultan, spricht von einer kritischen Lage, während die Sicherheitskräfte versuchen, die Kontrolle wiederzuerlangen. „Russland, Russland!“, rufen vertriebene Zivilisten und fordern internationalen Schutz, nachdem Russland über die besorgniserregenden Ereignisse in Syrien informiert wurde. Diese Entwicklung geschah zeitgleich mit einer Einigung der neuen Übergangsregierung unter Präsident Ahmed al-Sharaa mit den kurdisch geführten Syrischen Demokratischen Kräften (SDF), die ihren eigenen militärischen Status zugunsten einer Integration in staatliche Strukturen aufgegeben haben. Laut der staatlichen Nachrichtenagentur Sana soll das Abkommen die politische Teilhabe aller Syrer fördern und die Kontrolle der Übergangsregierung über die Ressourcen im Nordosten des Landes stärken, was als potenzieller Wendepunkt für die Landsituation gewertet wird.
Brutale Tötung eines Ex-Diplomaten
Unterdessen sorgt die Ermordung des ehemaligen syrischen Diplomaten Nureddin al-Labbad für Aufsehen. Al-Labbad, der vor kurzem aus Frankreich zurückgekehrt war und während seiner Amtszeit die nationale syrische Koalition vertreten hat, wurde in seinem Haus von bewaffneten Männern erschossen. Die genauen Umstände und Motive sind noch unklar, doch dies ist nicht der erste Vorfall in einer Serie von Racheakten und Gewalt zwischen ethischen Gruppen seit dem Sturz Assads im Dezember.
Die Sicherheitskräfte reagierten auf diesen schrecklichen Vorfall mit einer Ausgangssperre. Berichte über die Vorfälle im Land halten die internationale Gemeinschaft in Atem und unterstreichen die fragilen Sicherheitsverhältnisse in Syrien. Die Europäische Union hat die neuesten Angriffe auf Zivilisten scharf verurteilt und betont, dass alles unternommen werden müsse, um eine Wiederholung solcher Verbrechen zu verhindern, während die USA sich positiv über die Einigung zwischen der neuen Regierung und den SDF äußerten. Der Weg zu einem stabilen Syrien bleibt jedoch steinig und voller Herausforderungen.
Wie taz.de berichtete, bemüht sich die Übergangsregierung, den Beitrag der SDF zu anerkennen und die kurdische Gemeinschaft zu integrieren, während Russland weiterhin eine Schlüsselrolle im Konflikt spielt. Die eskalierenden Gewaltakte erfordern dringende Aufmerksamkeit und eine ernsthafte Diskussion über die Zukunft Syriens.
Wiener Zeitung berichtet ebenfalls über die dramatischen Ereignisse und die Besorgnis über die anhaltende Gewalt in der Region.
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