Zugdefekt bei Loosdorf: 160 Passagiere in Nacht-Evakuierung gerettet!
Ein Zug auf der Westbahnstrecke in Loosdorf wurde aufgrund eines technischen Defekts evakuiert. 160 Personen blieben unverletzt.

Zugdefekt bei Loosdorf: 160 Passagiere in Nacht-Evakuierung gerettet!
In der Nacht auf Dienstag führte ein technischer Defekt dazu, dass ein Zug auf der Westbahnstrecke in Loosdorf im Bezirk Melk stehenblieb. Rund 160 Passagiere waren an Bord des Railjets, die von der Feuerwehr evakuiert werden mussten. Glücklicherweise gab es keine Verletzten. Der Vorfall ereignete sich am Montag gegen 23:00 Uhr und die Evakuierung der Passagiere wurde laut den Angaben der ÖBB um 1:40 Uhr am Dienstag abgeschlossen. Die Reisenden wurden anschließend mit Bussen nach St. Pölten und Wien-Meidling transportiert. Wenige Stunden später wurde das liegengebliebene Schienenfahrzeug mit Hilfe eines Hilfszuges abtransportiert. Die Umstände dieses Vorfalls werfen Fragen zur Sicherheit und Zuverlässigkeit im Schienenverkehr auf, insbesondere in Anbetracht der jüngsten Ereignisse.
Die Westbahnstrecke hatte erst vor kurzem eine umfassende Sanierung durchlaufen, nachdem sie aufgrund der verheerenden Auswirkungen eines Jahrhunderthochwassers im Herbst 2022 für drei Monate außer Betrieb war. Dieses Hochwasser hatte massive Schäden an Gleisanlagen verursacht und erforderte umfangreiche Bauarbeiten, um die Strecke wieder sicher nutzbar zu machen. Die ÖBB bestätigte, dass die Züge mittlerweile wieder mit Geschwindigkeiten von bis zu 230 km/h fahren können. Der erste Cityjet Express verließ am frühen Morgen um 4:48 Uhr den Wiener Westbahnhof, was die Rückkehr zur Normalität auf der entscheidenden Bahnverbindung zwischen St. Pölten und Wien markiert.
Erfolgreiche Sanierung und Sicherheitsmaßnahmen
Im Rahmen der Sanierungsarbeiten an der Westbahnstrecke wurden zahlreiche Maßnahmen zur Erhöhung der Sicherheit und Zuverlässigkeit umgesetzt. Kritische Infrastrukturelemente wie 2.000 Verteilerkästen wurden höher positioniert, um sie vor zukünftigen Hochwasserereignissen zu schützen. Zudem wurden mobile Hochwasserschutzeinrichtungen im Lainzer Tunnel installiert und die Bahnsteige in Tullnerfeld auf rund 420 Meter verlängert. Diese Maßnahmen sind Teil eines größeren Ansatzes, um die Sicherheit im Schienenverkehr nachhaltig zu verbessern, was auch bei den bereits erwähnten technischen Schwierigkeiten unerlässlich ist.
Die kontinuierlichen Sicherheitsmaßnahmen und die damit verbundenen Kosten stehen in direktem Zusammenhang mit den hohen Ansprüchen im Schienenverkehr. In Europa hat der Schienenverkehr im Vergleich zu anderen Verkehrsträgern ein hohes Sicherheitsniveau. Zwischen 2012 und 2021 gab es in der EU pro 1 Mrd. Personenkilometer nur 0,08 Todesopfer im Schienenverkehr. Dennoch bleibt die Sicherheit ein zentrales Thema, insbesondere nach katastrophalen Unglücken, die immer wieder ins Gespräch kommen.
Experten berichten, dass die Wahrscheinlichkeit eines Unfalls im Schienenverkehr relativ gering ist, jedoch können Eisenbahnunfälle auch hohe Schäden verursachen, wie das Unglück in Eschede 1998, das 101 Todesopfer forderte. Die Notwendigkeit für umfassende Sicherheitsinvestitionen und kontinuierliche Verbesserungen bleibt daher bestehen, um den Schienenverkehr als eine der sichersten Fortbewegungsarten in Europa zu erhalten.