Tierschutzskandal: Rindertransport droht zur Tragödie für Tausende Tiere!

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Tierschützer warnen vor massenhaftem Tiersterben auf viehtransportierenden Schiffen; schwerwiegende Missstände auf Reisen dokumentiert.

Tierschützer warnen vor massenhaftem Tiersterben auf viehtransportierenden Schiffen; schwerwiegende Missstände auf Reisen dokumentiert.
Tierschützer warnen vor massenhaftem Tiersterben auf viehtransportierenden Schiffen; schwerwiegende Missstände auf Reisen dokumentiert.

Tierschutzskandal: Rindertransport droht zur Tragödie für Tausende Tiere!

Die Sorgen um tierschutzwidrige Bedingungen bei Tiertransporten per Schiff nehmen weiter zu. Die deutsche Tierschutzorganisation Animal Welfare Foundation äußert gravierende Bedenken über die Rückkehr eines Viehtransportschiffs nach Uruguay. Auf diesem Schiff, das am 22. Oktober vor der türkischen Stadt Bandirma im Marmarameer ankam, sind fast 3.000 Tiere, darunter viele trächtige Kühe. Diese Tiere stehen seit Monaten in ihren eigenen Exkrementen, insbesondere in den unteren Etagen ist die Ammoniakbelastung extrem hoch. Überlebenschancen für frisch geborene Kälber in dieser Situation sind sehr gering, und das Risiko von Fehlgeburten ist erhöht, da etwa die Hälfte der Tiere trächtig ist. Das Schiff wird voraussichtlich leer ankommen, da der Import der Tiere aufgrund fehlender Chips oder Ohrmarken abgelehnt wurde, und bereits Dutzende Tiere sind auf dem Weg in die Türkei gestorben.

Die Bedingungen an Bord sind katastrophal. Fehlende Melkvorrichtungen und eine nicht ausgebildete Crew verschärfen die Situation für die Kühe, deren Kälber gestorben sind. Diese Frauen können dann an Euterentzündungen leiden. Bei einer Untersuchung an Bord wurden 140 Kälber geboren, von denen 90 nicht mehr auffindbar sind. Trotz der kurzen Möglichkeit, in der Türkei zu docken, um Heuballen aufzuladen, bezweifelt die Animal Welfare Foundation, dass dies ausreichend für die lange Rückreise ist. Auch die Tierschutzorganisation Vier Pfoten kritisiert die tierschutzwidrigen Bedingungen, die bei Tiertransporten per Schiff immer wieder ans Licht kommen. Viele der Tiere kommen blind oder mit entzündeten Atemwegen an ihrem Zielort an.

Tierschutzvorschriften und deren Mangelnde Einhaltung

Das Problem wird durch die unzureichende Regulierung und Kontrolle von Tiertransporten verschärft. Laut der EU-Verordnung, die den Transport lebender Wirbeltiere regelt, sind alle Beteiligten, darunter Transportunternehmer und Fahrer, für das Wohlergehen der Tiere verantwortlich. Diese müssen angemessen geschult und lizenziert sein. Allerdings gibt es keine Kontroll- oder Sanktionsmöglichkeiten für die Einhaltung dieser Vorschriften in Drittländern, wodurch der Tierschutz oft nicht gewährleistet ist. Fälle von grausamer Behandlung von Tieren sind in Drittländern seit den 1990er Jahren dokumentiert, und oft werden Klagen gegen Tiertransporte eingestellt, obwohl es immer wieder zu Verstößen kommt.

Aktuelle Debatten um Tiertransporte zeigen den Druck auf die politischen Entscheidungsträger. Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir könnte ggf. auf nationaler Ebene Einfluss geltend machen, jedoch fehlen im aktuellen Referentenentwurf klare Regelungen zu Tiertransporten. Die EU plant, die Vorschriften für Tiertransporte zu überarbeiten, allerdings sind nur minimale Verbesserungen in Aussicht.

Forderung nach einem Verbot

Die Notwendigkeit zu handeln wird immer drängender. Neben den unhaltbaren Bedingungen bei Tiertransporten per Schiff gibt es auch Berichte über massive Überkapazitäten an Kälbern, die vor allem aus der Milchindustrie stammen. Die Forderung nach einem Verbot von Schiffstransporten wird lauter, um den Tierschutz zu gewährleisten und eine humane Behandlung von Tieren in der Landwirtschaft sicherzustellen. Immer mehr Stimmen fordern ein Umdenken in der Tiertransportpolitik, um das Leiden von Tieren zu minimieren und die Einhaltung von Tierschutzstandards zu garantieren.

Der Aufschrei der Tierliebhaber und Tierschutzorganisationen sollte als Weckruf verstanden werden. Jedes Lebewesen hat ein Recht auf eine artgerechte und humane Behandlung, sowohl während der Transportzeit als auch am Zielort.

Die aktuellen Vorfälle verdeutlichen die dringende Notwendigkeit, die bestehenden Richtlinien zu überprüfen und zu verschärfen, damit Tiertransporte nicht weiterhin zu einem massiven Tierschutzproblem werden.

Für weitere Informationen zu den Rahmenbedingungen von Tiertransporten verweisen wir auf Kleine Zeitung, Geo und die Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft.