Jena

Lothar König: Jena trauert um den kämpferischen Jugendpfarrer

Die Stadt Jena betrauert den Verlust eines besonderen Menschen: Jugendpfarrer Lothar König ist am Montag im Alter von 70 Jahren verstorben. Bekannt für seinen markanten Stil und seine unverwechselbare Erscheinung, war König ein herausragendes Beispiel für Engagement und Mut in der Gesellschaft.

Seine Tochter, Katharina König-Preuss, die auch im Thüringer Landtag aktiv ist, gab die traurige Nachricht auf ihren Social-Media-Kanälen bekannt. In einer emotionalen Botschaft würdigte sie ihren Vater als mehr als nur einen Familienvater; sie beschrieben ihn als Freund und Kämpfer für die Gerechtigkeit. Sie sagte: „Wir wissen, dass Lothar nicht nur Familienvater und Pfarrer war. Er war ein Freund, ein Gegenüber, ein Kämpfer, einer mit dem man Abende und Nächte diskutieren, schwelgen, lachen, trinken konnte. Ein – manchmal auch streitbarer – Mensch.“

Ein engagierter Kämpfer gegen Rechtsextremismus

Lothar König wurde 1954 im heutigen Landkreis Nordhausen geboren. Sein Leben war geprägt von einem starken ausgeprägten Sinn für Gerechtigkeit und einer tiefen Verpflichtung, gegen Unrecht zu kämpfen. König war nicht nur ein engagierter Pfarrer, sondern auch ein bedeutender DDR-Oppositioneller und Antifaschist. Seine Arbeit begann in der Zeit der Teilung Deutschlands und setzte sich durch die Wende fort.

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Von 1990 bis 2019 leitete König die Junge Gemeinde in der Johannisstraße und hatte damit einen prägenden Einfluss auf eine ganze Generation junger Menschen in Jena. Sein Ziel war es stets, die Jugend für gesellschaftliche Themen zu sensibilisieren und ihnen eine Stimme zu geben. Insbesondere sein unermüdlicher Einsatz gegen Rechtsextremismus machte ihn bekannt. König setzte sich mit voller Energie gegen Diskriminierung und Intoleranz ein und kritisierte lautstark die gesellschaftlichen Missstände.

Sein auffälliges Erscheinungsbild – mit Vollbart, langen Haaren, Jesuslatschen und einer selbstgedrehten Zigarette – machte ihn zu einem unverwechselbaren „Original“ in der Saalestadt. Doch nicht nur sein Aussehen war markant; auch seine streitbare und oft unbequeme Art, die Wahrheiten auszusprechen, machte ihn zu einer inspirierenden Figur für viele Menschen. König war jemand, der dazu anregte, offen und ehrlich über soziale Probleme zu diskutieren.

In der weiteren Erklärung seiner Familie heißt es: „Bis zum Ende blieb er Fußballer, Punk und ‚Langhaariger‘, dessen krasser Freiheitsdrang immer seinen Weg bestimmte.“ Dies spiegelt sich in den Erinnerungen vieler wider, die ihn als einen leidenschaftlichen Kämpfer für die Freiheit und Gerechtigkeit wahrnahmen. Sein Leben war eine Inspiration für viele, die ihn kannten und schätzten.

Lothar König ist mehr als nur ein Name; sein Erbe wird in den Herzen vieler Menschen weiterleben, die durch seine Taten beeinflusst wurden. Er hat nicht nur eine Stadt geprägt, sondern vor allem auch das Leben vieler junger Menschen, denen er Mut und Anleitungen gegeben hat, sich für ihre Werte einzusetzen. Der Verlust von König hinterlässt eine Lücke, die nur schwer zu schließen sein wird.

Quelle/Referenz
jenaer-nachrichten.de

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