Ein herausragendes Ereignis an der Friedrich-Schiller-Universität Jena: Professor Dr. Martin Ammon wird mit dem Lehrpreis 2024 in der Kategorie „Besonderes Engagement in der Lehre“ ausgezeichnet. Diese renommierte Ehrung, die mit einem Preisgeld von 2.500 Euro verbunden ist, wird am 19. November, dem „Dies Legendi“ – Tag der Lehre – feierlich verliehen. Die Jury würdigt Ammon als „außergewöhnliche Lehrperson“, die durch ihr „herausragendes Engagement“ und „didaktische Exzellenz“ auffällt. Bemerkenswert ist, dass die Nominierungen ausschließlich von den Studierenden kamen. Da Ammon selbst Mitglied der Akademie für Lehrentwicklung (Ale) ist, wurde er von dem Prozess begründet ausgeschlossen.
„Es gibt kein Geheimrezept für gutes Lehren“, erklärt Ammon in einem Interview. Sein Ansatz basiert darauf, die Studierenden von Beginn an auf Augenhöhe zu begegnen. Dies beginnt bereits bei der Begrüßung der neuen Studierenden, die er als "Kolleginnen und Kollegen" anspricht. Obwohl dies oft zu Verwunderung führt, zeigt es sein Verständnis, dass die Studierenden Teil der akademischen Gemeinschaft sind. „Wir teilen den Platz im Labor und entwickeln gemeinsam neue Ideen!“, betont er.
Feedback und Interaktion als Schlüssel zur Lehrqualität
Ein weiterer zentraler Aspekt seiner Lehrmethoden ist das Einholen von Feedback. Ammon formuliert die Lernziele vor jeder Lehrveranstaltung klar und greifbar, um den unterschiedlichen Voraussetzungen seiner Studierenden gerecht zu werden. Seine Kurse umfassen dabei sowohl Bachelor- als auch Master- und Lehramtsstudierende. Wenn Lücken in ihren Kenntnissen auftreten, nutzt er das Physik-Café – ein Format, das Studierende verschiedener Jahrgänge zusammenbringt, um von einander zu lernen.
Er erkennt an, dass die Studierenden unterschiedliche Lernmethoden bevorzugen: Etwa die Hälfte besucht die Vorlesungen persönlich, 30 Prozent sehen lieber die Streams der Vorträge, während einige durch Lehrvideos lernen. Ammon passt seine Lehre entsprechend an und variiert die Inhalte, um die Interaktion zu fördern. „Wer mehr als 25 Minuten redet, der redet meist über die Köpfe hinweg“, betont er und setzt damit auf aktive Teilnahme seiner Studierenden.
Die Motivation, ein guter Lehrer zu sein, entfaltet sich für Ammon durch verschiedene Faktoren. Er beobachtete, dass häufig nur wenige Schülerinnen und Schüler das Interesse an Physik zeigen. Diese Tatsache hebt für ihn die Dringlichkeit hervor, dass leidenschaftliche Lehrkräfte gefordert sind, um das Fach an den Schulen zu vermitteln: „Wir brauchen die Besten, die für ihr Fach brennen!“. Seine eigene Begeisterung für die Physik, die er im Studium an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und der University of Cambridge entfaltet hat, trägt wesentlich zu seinem Engagement bei.
Jetzt bleibt die spannende Frage, wie Ammon das Preisgeld verwenden wird. Obwohl er sich noch keine festen Pläne gemacht hat, ist eines sicher: „Das Preisgeld werde ich für die Lehre verwenden.“ In einer weiteren Kategorie des Lehrpreises wird ein Team aus Didaktikern aus den Bereichen Philosophie und Politikwissenschaft ausgezeichnet. Diese Entwicklungen unterstreichen die hohen Standards und das Engagement der Friedrich-Schiller-Universität in der akademischen Lehre, und es bleibt abzuwarten, welche neuen Ideen und Initiativen daraus hervorgehen werden.
Für weitere Informationen über die Auszeichnungen an der Universität und die bedeutenden Fortschritte in der Lehre, besuchen Sie den Artikel auf www.uni-jena.de.
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