In einem bewegenden Gedenkwochenende erinnert die Kirchengemeinde Gotha an die tragischen Ereignisse vor 80 Jahren, als die Margarethenkirche bei einem verheerenden Luftangriff zerstört wurde. Am Freitag, dem 8. November 2024, um 19 Uhr, wird das Wochenende mit Friedensliedern des bekannten Liedermachers Gerhard Schöne, begleitet von Ralf Benschu am Saxophon und Jens Goldhardt an der Orgel, feierlich eröffnet. Die musikalische Darbietung soll die Herzen der Anwesenden berühren und zum Nachdenken anregen: „Lass uns eine Welt erträumen, die den Krieg nicht kennt.“
Ein tragisches Kapitel der Geschichte
Am 10. November 1944, um 19:42 Uhr, wurden britische Luftminen über der Gothaer Innenstadt abgeworfen. Der Luftangriff forderte das Leben von 70 Menschen und zerstörte rund 100 Häuser. Die Margarethenkirche wurde dabei schwer getroffen: Die Südseite wurde von den Strebepfeilern getrennt, der Aufgang zum Turm stürzte ein, und der Turm selbst wurde an drei Seiten beschädigt. Die Portalfiguren wurden zerschlagen, und die gesamte barocke Innenausstattung, einschließlich der Orgel, wurde vollständig vernichtet. Die Zerstörung war so umfassend, dass der Abbruch der Kirche drohte.
Doch nach dem Krieg ergriffen Gemeindepfarrer Otto Linz, Bauleute und die Bürger von Gotha, unabhängig von ihrer Konfession, die Initiative zum Wiederaufbau. Um die Erinnerung an diese dunkle Zeit lebendig zu halten, hat Detlef Göpfert eine umfangreiche Fotosammlung zusammengestellt, die von Hans Fellmer digitalisiert wurde. Diese beeindruckende Ausstellung wird am Samstag, dem 9. November 2024, um 12 Uhr in der Margarethenkirche eröffnet, begleitet von einer Andacht und einem Grußwort des Oberbürgermeisters Knut Kreuch.
Am Sonntag, dem 10. November 2024, wird in der Augustinerkirche um 10 Uhr die jährliche Friedensdekade eröffnet. In Gedenken an die Zerstörung der Margarethenkirche läutet die Friedensglocke in der Schicksalsstunde von 19:42 bis 19:52 Uhr. Die Kirche öffnet bereits um 18:30 Uhr ihre Türen für alle, die an diesem bedeutenden Gedenken teilnehmen möchten.