Eine grundlegende Änderung steht dem öffentlichen Nahverkehr in Erfurt bevor: Ab 2025 wird es in den Bussen der Erfurter Verkehrsbetriebe (EVAG) kein Bargeld mehr geben. Stattdessen sollen Fahrgäste künftig ausschließlich bargeldlose Zahlungsmethoden nutzen, was für viele eine echte Umstellung darstellen könnte. Während dies als Schritt in die digitale Zukunft gefeiert wird, gibt es deutliche Vorbehalte, speziell von älteren Mitbürgern und Eltern.
Die Entscheidung der EVAG, auf digitale Zahlungsmethoden zu setzen, ist Teil einer breiteren Strategie, den städtischen Verkehr effizienter und moderner zu gestalten. Ein Sprecher der EVAG erklärt, dass die Umstellung positive Erfahrungen in anderen Städten widerspiegelt. Trotzdem bleibt die Frage, ob alle Einheimischen mit dieser Veränderung einverstanden sind. Die Meinung der Wähler ist gespalten, und viele reagieren mit Skepsis.
Die Reaktion der Erfurter Bevölkerung
Die Reaktionen auf die geplante Umstellung sind vielfältig. Besonders ältere Menschen stehen dem neuen System skeptisch gegenüber. Viele Senioren haben Schwierigkeiten mit modernen Zahlungsarten und wären betroffen, wenn sie am Bus nichts mehr mit Bargeld bezahlen könnten. Ein Leser kommentiert auf Facebook: „Das ist sooo doof, nur alle 2-3 Haltestellen ein Automat. Der nimmt keine Scheine.“ Dies verdeutlicht, dass die Umstellung auf bargeldlose Zahlungen für einige ein erhebliches Hindernis darstellen könnte.
Eltern äußern sich ebenfalls besorgt. Oftmals haben Kinder keinen Zugang zu bargeldlosen Zahlungsmethoden, sei es eine Kreditkarte oder ein Smartphone. Ein Leser bringt die Sorge zum Ausdruck, dass Kinder möglicherweise das Risiko eingehen müssen, ohne Fahrschein zu fahren, da sie möglicherweise vergessen könnten, ihre Monatskarte mitzubringen oder keinen Zugriff auf einen Automaten haben. Dies könnte besonders problematisch werden, wenn spontane Fahrten anstehen.
Digitalisierung oder Zwang?
Gegner der bargeldlosen Regelung argumentieren, dass die Barzahlung eine wichtige Option bleibt, besonders in einer Zeit, in der nicht jeder mit modernen Zahlungsmethoden vertraut ist. Der Zugang zu öffentlichen Verkehrsmitteln könnte somit für einige Gruppen, vor allem für ältere Menschen und Familien mit Kindern, stark eingeschränkt werden. Daher stellt sich die Frage, ob dieser Schritt als zukunftsorientierte Maßnahme oder als Zwang empfunden wird.
Die EVAG plant, an Fahrkartenautomaten und Servicestellen weiterhin Bargeldzahlungen zu akzeptieren, was für viele eine Art Rettungsanker darstellt. Trotzdem bleibt die Unsicherheit bestehen, ob die Umstellung auf digitale Zahlungsmethoden reibungslos verlaufen wird. Die Tatsache, dass die Barzahlung in den Bussen selbst nicht mehr möglich sein wird, führt dazu, dass nicht alle Bürger mit dieser Entwicklung gut zurechtkommen.
Für eine detaillierte Betrachtung des Falls, siehe den Bericht auf www.thueringen24.de.