In Eisenach wird ein beeindruckendes Jubiläum gefeiert: Vor 100 Jahren wurde das Haus Hainstein gegründet, ein Ort voller Geschichte und Bedeutung! Der Eisenacher Superintendent Ralf-Peter Fuchs erinnert sich, wie stolz die Jugendlichen früher darauf waren, dass die Berge rund um die Stadt mit kirchlichen Einrichtungen „bestückt waren“. In dieser Zeit, geprägt von der DDR, war das für viele mehr als nur eine Anlaufstelle; es hatte eine tiefere, symbolische Bedeutung.
Dieses bedeutende Haus war nicht nur für die Kirche wichtig, sondern auch ein Ort der Bildung. Hier wurde eine Jugendhochschule nach schwedischem Vorbild eingerichtet, an der junge Männer aus ganz Deutschland studieren und zusammenleben konnten. Viele wurden später Pfarrer oder Kirchenmusiker. Doch der Aufstieg war nicht ohne Hindernisse: Mit dem Aufkommen des Nationalsozialismus 1933 wurden die Kurse eingestellt und das Gelände später für die Hitlerjugend beschlagnahmt. Nach dem Zweiten Weltkrieg verwandelte sich das Haus jedoch zurück in eine Ausbildungsstätte und brachte bis 1997 nahezu 500 Kirchenmusiker hervor – ein wahres Talentzentrum für die Thüringer Landeskirche!
Ein Ort der Begegnung und der Freude
Haus Hainstein war mehr als nur eine Ausbildungsstätte; es diente auch als wichtiges Erholungsheim und Tagungsort für die Kirchenleitung. In der DDR war es die einzige Übernachtungsmöglichkeit für kirchliche Mitarbeiter, die nicht auf staatliche Ressourcen zugreifen wollten. „Das war in DDR-Zeiten sehr begehrt“, sagt Oberkirchenrat Stefan Große, der die Wichtigkeit des Hainsteins für die Region unterstreicht. Die schwedische Kirche gewährte vor 1990 sogar besondere Privilegien, damit das Haus in schwierigen Zeiten unterstützen konnte.
Trotz des Verlusts einiger Funktionen in der neueren Geschichte bleibt das Haus Hainstein von Bedeutung. Aktuell bietet es als Hotel 65 Zimmer für Gäste an, und die kleine Kapelle wird auch heute noch für Hochzeiten und Taufen genutzt. Die Zukunft des Hauses wird von Visionen geprägt: Superintendent Fuchs plant die Entwicklung eines ökumenischen Zentrums, das sowohl von der evangelischen als auch von der katholischen Kirche getragen werden soll. Friedlicher Ort der Begegnung – das ist das Ziel!
Die Festwoche zum 100-jährigen Bestehen eröffnet am 27. Oktober mit einem festlichen Gottesdienst in der Georgenkirche, begleitet von einer Reihe von Veranstaltungen, die die reiche Geschichte und die Verbindung zur schwedischen Kirche feiern. Ein besonderer Höhepunkt wird der Auftritt eines schwedischen Chors am Reformationstag sein. Dieses Jubiläum läutet eine neue Ära für das Haus Hainstein ein – werden Sie ein Teil davon!
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