Gimmel, Schmölln. In der idyllischen Region zwischen sanften Hügeln und grünen Wiesen herrscht wahrlich munteres Treiben: 1500 quirlige Milchziegen der Agrargenossenschaft Altenburger Land Dobitschen sind das Herzstück der Ziegenkäseproduktion. Bereits seit 34 Jahren dreht sich hier alles um die vielseitigen Tierchen, die nicht nur mit ihrem ansteckenden Geplätscher, sondern auch mit erlesener Milch auftrumpfen. „Ziegen sind eine anspruchsvolle Art“, erklärt Heino Siegel, der Leiter der Milchziegenabteilung, der genau weiß, wie heikel die ‚meckernden Damen‘ sind. Ein ideales Stallklima mit ausreichend Stroh ist für ihre Wohlfühloase unerlässlich.
Die Ziegen leben in liebevoll gestalteten Ställen, wo sie nach Herzenslust klettern und schlemmen können. Ihr Futter, hauptsächlich Heu und Stroh, stammt größtenteils von den eigenen Feldern und wird durch Trockenpellets ergänzt. Dank geschickter Stallteilung können Rangordnungsstreitigkeiten unter den Ziegen eingedämmt werden und jede Herde, inklusive einem stattlichen Ziegenbock, findet ihren Platz. Im Januar beginnt die ersehnte Lammzeit!
Milchproduktion auf Hochbetrieb
Jede Gimmeler Ziege bringt täglich zwischen zweieinhalb und drei Liter Milch – das summiert sich auf ganze 900 Liter pro Tier im Jahr! 99 Prozent dieser köstlichen Ziegenmilch wandern direkt zur Käserei in Hartha, wo der begehrte Altenburger Ziegenkäse entsteht. „Die 15 Prozent Ziegenmilchanteil im Altenburger Ziegenkäse kommen ausschließlich aus Gimmel“, erklärt Siegel mit Stolz. Ein einzigartiger Käse, der zu den fünf deutschlandweit mit territorialer Bezeichnung gehört, braucht frische Ziegenmilch direkt vom Ort!
Die beeindruckende Melkanlage, ein wahres „Melkkarussell“ für 48 Ziegen, sorgt für einen reibungslosen Milchfluss – jede Ziege wird in nur drei Minuten jeweils erleichtert. Zudem forscht die Agrargenossenschaft zusammen mit renommierten Universitäten daran, das Verhalten und die Versorgung der Ziegen mithilfe von KI zu optimieren. Trotz aller technischen Innovationen stehen die Tierliebe und die Tradition fest im Vordergrund!
Allerdings gibt es auch Herausforderungen: Vor acht Jahren noch 2300 Ziegen stark, hat die Agrargenossenschaft ihre Herde auf 1500 reduziert. Ein sinkender Milchpreis sorgt für besorgte Mienen, während die steigenden Kosten die Betriebe belasten. „Wir müssen den Bezug zur Landwirtschaft wieder stärker herstellen“, betont Siegel. Mit einem klaren Blick auf die Zukunft und einer engen Bindung zu den Ziegen, bleibt die Agrargenossenschaft ein wichtiger Teil der regionalen Landwirtschaft.