Schockstudie: Gifte in Frühstücksbrötchen! So gefährlich ist TFA!

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Eine aktuelle Studie zeigt alarmierende Mengen an PFAS-Chemikalien in Lebensmitteln wie Semmeln und Spaghetti – dringender Handlungsbedarf gefordert.

Eine aktuelle Studie zeigt alarmierende Mengen an PFAS-Chemikalien in Lebensmitteln wie Semmeln und Spaghetti – dringender Handlungsbedarf gefordert.
Eine aktuelle Studie zeigt alarmierende Mengen an PFAS-Chemikalien in Lebensmitteln wie Semmeln und Spaghetti – dringender Handlungsbedarf gefordert.

Schockstudie: Gifte in Frühstücksbrötchen! So gefährlich ist TFA!

Eine aktuelle Studie von PAN Europe und GLOBAL 2000 hat alarmierende Ergebnisse bezüglich der Belastung von Lebensmitteln mit PFAS (Per- und polyfluorierte Chemikalien) veröffentlicht. Diese Chemikalien, die seit den 1950er Jahren in Konsumprodukten verwendet werden, wurden in 66 getesteten Produkten aus 16 Ländern nachgewiesen. Insbesondere in Weizenprodukten wie Brot, Semmeln, Spaghetti und Frühstücksflocken wurden messbare Mengen des fortpflanzungsschädigenden Stoffes TFA festgestellt, mit Konzentrationen bis zu 360 µg/kg – etwa 100-mal höher als die durchschnittliche Belastung im europäischen Trinkwasser. Laut [oekonews] sind in Österreich unter anderem Kaisersemmeln, Kornspitz und Semmelbrösel betroffen.

Die Studie zeigt, dass 54 der 66 getesteten Produkte TFA-Rückstände aufwiesen. Dr. Helmut Burtscher-Schaden von GLOBAL 2000 bestätigte diese besorgniserregenden Ergebnisse. Der Schadstoff TFA stammt hauptsächlich aus PFAS-haltigen Pestiziden und gelangt über Böden und Wasser in die Nahrungskette. Besorgniserregend ist, dass über 80 Prozent der Proben den EU-Grenzwert für solche Substanzen in Lebensmitteln von 10 µg/kg überschreiten. In Deutschland wird TFA bereits als fortpflanzungsgefährdend eingestuft, da er die Entwicklung Ungeborener beeinträchtigen und die Schilddrüse sowie die Leber belasten kann.

Regulierungsmaßnahmen und internationale Reaktionen

Umweltschützer fordern ein sofortiges Verbot von PFAS-Pestiziden. In diesem Zusammenhang haben Länder wie Dänemark bereits Maßnahmen ergriffen, während Schweden und Norwegen ebenfalls folgen möchten. GLOBAL 2000 erwartet, dass auch Österreich bald entsprechende Schritte einleitet. Innerhalb der EU sind schon seit 2009 Perfluoroctansulfonsäure (PFOS) und deren Derivate im internationalen Stockholmer Übereinkommen zur Eliminierung ihrer Verwendung enthalten und werden unter den Verordnungen über persistente organische Schadstoffe (POPs) reguliert. PFOA ist seit dem 4. Juli 2020 unter der POPs-Verordnung verboten. Die EU hat zudem am 28. August 2023 eine weitere Gruppe von PFAS in diese Verordnung aufgenommen.

Die Europäische Chemikalienagentur (ECHA) evaluiert derzeit den Vorschlag zur Einschränkung einer Vielzahl von PFAS-Anwendungen, unter anderem in Feuerlöschschäumen. Diese Chemikalien können durch industrielle Herstellung und die Verwendung von PFAS-haltigen Produkten in die Umwelt gelangen. Forschungsarbeiten zeigen, dass zahlreiche PFAS sich im menschlichen Körper anreichern können und gesundheitliche Risiken bergen.

Gesundheitsrisiken und Forschung

Die gesundheitlichen Bedenken, die mit PFAS-Exposition in Verbindung gebracht werden, sind vielfältig. Zu den möglichen Auswirkungen zählen unter anderem verzögerte Pubertät bei Mädchen, ein erhöhtes Risiko für Typ-2-Diabetes bei Frauen und Lebererkrankungen. Aktuelle Forschung der Nationalen Institutionen für Umweltgesundheit (NIEHS) zeigt auch Zusammenhänge zwischen PFAS-Exposition und einer verringerten Knochendichte bei Jugendlichen sowie einem potenziellen Risiko für Schilddrüsenkrebs. Die NIEHS finanziert mehr als 40 Forschungsprojekte, die sich mit den Auswirkungen von PFAS auf die Gesundheit beschäftigen.

Während Blutspiegel von PFOS und PFOA seit deren Entfernung aus Konsumprodukten in den frühen 2000er Jahren gesenkt wurden, sind neue PFAS-Chemikalien aufgetaucht. Die Forschung zu PFAS konzentriert sich auf Expositionsbewertung, gesundheitliche Auswirkungen sowie Methoden zur Erkennung dieser Chemikalien in Umwelt und Lebensmittelversorgung. Die anhaltende Koordination auf federaler Ebene hat zum Ziel, die Exposition gegenüber PFAS zu verringern und die Trinkwasserqualität zu verbessern, sodass möglichst viele Menschen vor den Risiken dieser Chemikalien geschützt werden.

Die Dynamik rund um PFAS ist ein bedeutendes Thema, das sowohl die Lebensmittelsicherheit als auch die öffentliche Gesundheit betrifft. Angesichts der jüngsten Erkenntnisse und der Forderungen nach strengeren Vorschriften entpuppt sich der Umgang mit diesen Chemikalien als eine der zentralen Herausforderungen der Zeit.