Am Abend des letzten Tages erschütterte ein Großbrand ein Binnenschiff im Hafen von Lauenburg. Um 18 Uhr meldete die Integrierte Regionalleitstelle Süd einen Notruf, der umgehend zur Alarmierung der Feuerwehr und eines Rettungswagens führte. Bei ihrer Ankunft sahen die Einsatzkräfte meterhohe Flammen und dichten Rauch, die aus dem Wohnbereich des Schiffes „Hecht“ aufstiegen. Lauenburgs Feuerwehrchef Lars Heuer ließ sofort die höchste Alarmstufe „Feuer 3“ auslösen, was den Einsatz von drei Löschzügen bedeutete.
Die Anfahrt zum Hafen stellte sich als schwierig heraus, da die Zufahrten aufgrund umfangreicher Baumaßnahmen gesperrt waren. Die Feuerwehr musste über den Großen Sandberg fahren und sich einen Weg durch das Baufeld zur Marina bahnen. Um den nachrückenden Kräften aus Hohnstorf die Anfahrt zu ermöglichen, öffnete die Polizei eine Absperrung an der Elbbrücke. Trotz dieser Herausforderungen war die Feuerwehr sowohl vom Land als auch vom Wasser aus mit einem erheblichen Aufgebot im Einsatz, um den Brand zu bekämpfen.
Einsatzkräfte vor Herausforderungen
Ein Atemschutztrupp der Feuerwehr nutzte einen Landungssteg und das Deck eines benachbarten Schiffes, um auf die „Hecht“ zu gelangen. Zu diesem Zeitpunkt war der Wohnbereich bereits vollständig in Flammen. Wasserseitig wurde das Feuerwehrschiff „Elbe I“ herangeführt. Heuer erklärte, dass man zunächst versuchte, die Flammen zu bekämpfen und dann durch das Zertrümmern von Fenstern einige Abluftöffnungen zu schaffen. Dies ist entscheidend, da Hitze und Rauch auf Schiffen besonders gefährlich sind und sich schnell stauen.
Der Schiffsführer und sein Matrose, die mit dem 70 Meter langen und mit Weizen beladenen Frachter gerade anlegen wollten, wurden zwar vom Feuer überrascht, konnten jedoch das Schiff sichern und unverletzt verlassen. Heuer bemerkte, dass es eine bedeutend größere Herausforderung gewesen wäre, hätten sie nur einige Minuten früher den Hafen erreicht. In diesem Fall wäre der Zugang für die Feuerwehr deutlich komplizierter gewesen.
In einer ersten Einschätzung sah es so aus, als sei der Wohnbereich des Binnenschiffes das einzige von dem Brand betroffene Gebiet. Das Schiff, das Baujahr 1911 ist und von Hildesheim nach Hamburg unterwegs war, hatte auch Asbest verbaut. Dies bedeutete, dass die Feuerwehrleute nach dem Einsatz ihre Schutzkleidung luftdicht verpacken mussten, um eine Kontamination zu vermeiden.
Momentan sucht die Polizei nach der Ursache des Brandes. Es wird vermutet, dass ein technischer Defekt, möglicherweise hinter einer Wandverkleidung im Bereich der Elektroversorgung, der Auslöser gewesen sein könnte. Bisher steht die Schadenshöhe jedoch noch nicht fest. Dank des raschen Eingreifens der Feuerwehr konnten sowohl die Maschine, der Steuerstand als auch der Großteil der Ladung vor größeren Zerstörungen bewahrt werden. Der Einsatz der Feuerwehr wird weiterhin als bemerkenswert angesehen, vor allem in Anbetracht der Herausforderungen, mit denen sie konfrontiert war.
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