Rendsburg. Die Erleichterung ist spürbar: Nach einer nervenaufreibenden Wartezeit haben die rund 80 Mitarbeiter der Werften Nobiskrug in Rendsburg und Flensburger Schiffbau-Gesellschaft (FSG) endlich ihre September-Gehälter erhalten. Dies bestätigten die Betriebsräte gegenüber den Kieler Nachrichten. Die Entspannung war zwar groß, doch die Sorge um die kommenden Oktober-Zahlungen bleibt. Bisher ist noch kein Geld auf den Konten der 530 Werftmitarbeiter eingegangen, was die Nerven weiter strapaziert.
„Wir sind natürlich froh, dass die September-Gehälter endlich da sind“, äußert sich Nobiskrug-Betriebsrat Marcus Stöcken. Einige Angestellte haben fast manisch ihren Kontostand beobachtet und sind erleichtert, dass sie endlich das Gehalt erhalten haben. Die aktuelle Situation bleibt jedoch angespannt: „Wir sind in erhöhter Alarmbereitschaft“, fügt Stöcken hinzu. So mussten die Arbeiter in der Vergangenheit stets mit einer Verzögerung rechnen und viele haben sich bereits darauf eingestellt, die Oktober-Gehälter erst nächste Woche zu sehen.
Ungewisse Zukunft der Werften
Die Unsicherheit wächst und die Sorge, dass das Geld möglicherweise nicht kommt, nagt an den Beschäftigten. FSG-Betriebsrat Jan Brandt macht die Dringlichkeit der Lage deutlich. Um auf ihre prekären Bedingungen aufmerksam zu machen, haben die Mitarbeiter von Nobiskrug und FSG eine Protestkundgebung für Mittwoch um 13 Uhr vor den Werfttoren in Flensburg angekündigt. Diese Krisensituation hat ihren Höhepunkt erreicht; der Großteil der Belegschaft ist seit Mitte Oktober freigestellt, und werfeigner Lars Windhorst hatte am letzten Wochenende versprochen, dass die künftigen Gehaltszahlungen „selbstverständlich“ gesichert seien. Doch das Vertrauen bleibt erschüttert!