Die Rückkehr zur Arbeit bei den FSG-Nobiskrug-Werften in Flensburg und Rendsburg sorgt für gemischte Gefühle unter den Mitarbeitern. Nach zwei Wochen Freistellung mussten sie am Dienstag wieder an ihre Arbeitsplätze, nur um festzustellen, dass die Bedingungen alles andere als ideal sind. „Einerseits freut man sich, dass es weitergeht, aber andererseits gibt es hier nichts zu tun“, so Timo Rock, der in Flensburg arbeitet. Die Werft scheint in einer tiefen Krise zu stecken, was sich nicht nur in der mangelnden Beschäftigung, sondern auch in dreckigen und kalten Arbeitsbedingungen widerspiegelt.
Finanzielle Probleme und psychische Belastungen
Die Gründe für die Freistellung sind alarmierend: Die sanitären Anlagen wurden nicht gereinigt, was laut Betriebsrat Jan Brandt ein deutliches Zeichen für die finanziellen Schwierigkeiten des Unternehmens ist. Die Reinigungskräfte hatten sogar ihre Kündigungen erhalten, die jedoch zurückgenommen wurden. Für die Mitarbeiter ist das Nichtstun eine enorme psychische Belastung, die viele als Stress empfinden. „Es sieht nicht gut aus, das Wetter ist grau, wir sind schlecht gestimmt im Moment“, beschreibt Hasan Duygulu die aktuelle Stimmung unter den Kollegen.
Die Situation wird zusätzlich durch die Unsicherheit um die Zukunft der Werften verschärft. Insolvenzexperten warnen, dass die Nichtzahlung kleiner Dienstleister ein klares Warnsignal für Liquiditätsprobleme ist. „Wir wollen, dass es hier irgendwie weitergeht. Aber mit Windhorst? Das wird wohl nichts“, sagt Jörg-Werner Klein, zweiter Betriebsrat der Nobiskrug-Werft in Rendsburg. Die Mitarbeiter sind frustriert und fordern endlich Klarheit über ihre Zukunft, während die Geschäftsführung von FSG-Holding versichert, dass sie an einem Sanierungsplan arbeite. Doch bis jetzt gibt es wenig Hoffnung auf Besserung.