In Torgau steht der Verein Kulturelles Aktionsprojekt (KAP) vor einer ungewissen Zukunft. Nach nur einem Jahr im Amt haben die bisherigen Vorstandsmitglieder Katrin Arndt und Maria Schmidt ihre Ämter aus persönlichen Gründen niedergelegt. Dies führte dazu, dass am 1. Oktober eine wichtige Mitgliederversammlung stattfand, bei der ein neuer Vorstand gewählt werden musste.
Der KAP hat sich der Förderung alternativer Kultur in Torgau und Umgebung verschrieben. Der Verein ist bekannt für seine Veranstaltungen wie Konzerte, Kabarett und Lesungen in der Kulturbastion. Doch aktuelle Entwicklungen werfen einen Schatten auf die positive Arbeit, die der Verein leisten möchte.
Neuer Vorstand steht vor Herausforderungen
Wolfgang Sens, ein langjähriges Mitglied des Vorstands, wurde erneut gewählt und wird künftig von Knut Wenselau und Birgit Schmock-Wagner unterstützt. Die rund 40 anwesenden Mitglieder setzen große Hoffnungen in den neuen Vorstand, der die erfolgreiche Arbeit des Vereins fortsetzen soll. Insbesondere die Unzufriedenheit über die vorherige Geschäftsführung steht im Raum. Der frühere Vorstand, zu dem auch Geschäftsführer Uwe Narkunat gehörte, hatte Vorwürfe von Mitgliedern ignoriert, was zu einem Mitgliedersammelbegehren und der darauffolgenden Neuwahl führte.
„Wir wollten uns erst einmal einen Überblick über den Geschäftsbetrieb des Vereins verschaffen“, erklärt Sens. Mit dieser Neuausrichtung könnte der Vorstand einen frischen Wind in die oft kritisierte Arbeitsweise bringen.
Uwe Narkunat sieht sich weiter als Geschäftsführer
Uwe Narkunat, der auf der Webseite des KAP nach wie vor als Geschäftsführer aufgeführt wird, befindet sich allerdings seit mehreren Monaten im Krankenstand. Obwohl er sich nicht öffentlich zu den Geschehnissen äußern wollte, meldete er, dass er sich wünscht, seiner Rolle als Geschäftsführer nach wie vor gerecht werden zu können. Ein Wiederkommen bleibt jedoch ungewiss.
Um die Geschäfte des Vereins weiterzuführen, wurde Daniela Voigt als neue Mitarbeiterin eingestellt. Zuvor in der Schulsozialarbeit tätig, bringt sie wertvolle Erfahrung in das Projektmanagement und die Fördermittelakquise ein. Sie betrachtet ihre Anstellung als Chance, die Arbeit des Vereins weiter auszubauen.
„Mein Fokus wird darauf liegen, alle Fördermittel ordnungsgemäß zu verwalten und offene Aufgaben aufzuarbeiten“, erklärt Voigt zuversichtlich. Mit rund 20 Mitarbeitern, einschließlich Minijobbern, hofft der Verein, die anstehenden Herausforderungen bewältigen und die Kulturbastion weiterhin attraktiv gestalten zu können.
Der Verein hat seit seiner Gründung im Januar 1993 viel durchgemacht. Ursprünglich lag der Schwerpunkt auf dem Betrieb eines kommunalen Kinos. Im Laufe der Jahre entwickelte sich das KAP zu einer kulturellen Institution, die nicht nur Filme, sondern auch live Konzerte und andere Veranstaltungen organisiert. Die Eröffnung der Kulturbastion Torgau im Jahr 2005 markierte einen Wendepunkt in der Vereinsgeschichte. Nun, vor der Herausforderung erfolgreicher Fortführung, blickt der neue Vorstand optimistisch in die Zukunft.
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