Bad Düben. Ein denkwürdiges Ereignis: Der ehemalige Bundespräsident Joachim Gauck besuchte die Kurstadt im Rahmen der Friedensdekade und begeisterte rund 200 Schüler im Albert-Schweitzer-Forum. Mit einem persönlichen Brief überzeugte die Mit-Organisatorin Simone Voigt den 84-Jährigen, der live erlebte, wie aktiv das Schulleben und die Kirchgemeinde hier sind. Die Veranstaltung, moderiert von Kai-Thorsten Buchele, stellte die Frage: „Wie kann Frieden gemeinsam gelingen?“ und wurde von einer Kurrende und der Schulband musikalisch umrahmt.
Die Schüler waren bestens vorbereitet und stellten Gauck herausfordernde Fragen. Besonders amüsant war eine Anekdote über die Verwirrung eines Fünftklässlers, der den ehemaligen Präsidenten für den „Papa von Olaf Holz“ hielt. Gauck, der die Schüler ermutigte, sich mit aktuellen politischen Themen auseinanderzusetzen, sprach über die Herausforderungen des Friedens in einer Welt, in der Gewalt oft überwiegt. Auf die provokante Frage, wozu Frieden nötig sei, wenn Gewalt anscheinend immer obsiegt, antwortete er optimistisch: „Es gibt mehr Menschen, die sich nach Frieden sehnen und ihn wollen, als die, die Krieg brauchen.“
Treffen mit Gauck: Schüler sprechen aktuelle Probleme an
Die Diskussion drehte sich auch um brisante Themen wie Trumps mögliche Wiederwahl und den Krieg im Nahen Osten. Gauck äußerte sich zur Debatte um den Wehrdienst und unterstützte die Idee eines sozialen Jahres, das über die Verteidigung hinausgeht. Er betonte die Notwendigkeit, für die Gesellschaft aktiv zu werden. Auf die Frage nach der Unterstützung der Ukraine mit Waffen stellte er klar: „Wir wenden uns gegen die Kriegstreiber.“ Die Schüler waren beeindruckt von Gaucks klaren Ansichten und seiner Fähigkeit, komplexe Themen verständlich zu erklären.
Nach der offiziellen Runde nahm sich Gauck Zeit für persönliche Gespräche mit den Schülern, was den Applaus und die Begeisterung der Anwesenden nur verstärkte. „Ihr habt euch gut vorbereitet“, lobte er und ließ Raum für weitere Fragen. Ein eindrucksvoller Abend, der nicht nur die Schüler, sondern auch die zahlreichen Gäste in seinen Bann zog.
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