In der Stadt Bad Düben wird derzeit intensiv an der Wiederinstandsetzung der historischen Bergschiffmühle gearbeitet. Diese Mühle, die auf dem Burggelände steht, soll bis zum Deutschen Mühlentag im Jahr 2025 wieder in Betrieb sein. Der Ausgangspunkt für die Bemühungen war ein schwerer Schaden: Im Februar 2021 brach das Wellenrad der Mühle. Der Grund dafür lag im Eindringen von Wasser in den Holzstamm, was die Welle im Inneren morsch gemacht hat.
Verschiedene lokale Akteure haben sich zusammengetan, um die notwendigen Reparaturen voranzutreiben. Dazu gehören der aufgelöste Heimatverein, die Stadtverwaltung, das Evangelische Schulzentrum, der Verein Mühlenregion Nordsachsen sowie ein Mühlenexperte aus dem Erzgebirge. Trotz gelegentlicher Differenzen in Bezug auf die Bauweise und die Materialwahl scheinen sich die Gespräche nun in eine positive Richtung zu entwickeln. Thomas Brandt vom Bauamt wies darauf hin, dass eine Tropenholzwelle als Lösung in Betracht gezogen wird, eine Genehmigung dafür steht jedoch noch aus. Diese muss für die Beantragung von Fördermitteln vorgelegt werden, laut Informationen von www.lvz.de.
Bad Düben wartet auf Genehmigung für Reparatur der Bergschiffmühle
Die Dringlichkeit besteht auch wegen neuer Einfuhrbestimmungen für das Tropenholz, welches noch in diesem Jahr bestellt werden muss. Es gibt zumindest die Möglichkeit, den Einbau bereits im nächsten Jahr durchzuführen. Bürgermeisterin Astrid Münster (WBD) äußerte sich besorgt über die lange Dauer des Verfahrens und die Schwierigkeiten bei der schnellen Entscheidungsfindung innerhalb des Denkmalschutzes. Sie thematisierte diese Bedenken bereits im Kreistag Nordsachsen und forderte eine zügigere Meinungsbildung über die vorgeschlagene Mühlenreparatur, um sicherzustellen, dass Fördermittel effizient eingesetzt werden können.
Zur Unterstützung der Offensiven macht auch Werner Wartenburger (SPD/CDU), Vorsitzender des Vereins Museumsdorf Dübener Heide, Druck. Seiner Meinung nach muss die Bergschiffmühle bis zur Eröffnung des bundesdeutschen Mühlentags im nächsten Jahr betriebsbereit sein.
In Bad Düben steht die Hauptantriebswelle der Bergschiffmühle, die nun repariert werden soll.
Quelle: Steffen Brost
Die Mühlenregion Nordsachsen, in der Bad Düben liegt, ist für ihre historische Bedeutung bekannt. Sie erstreckt sich über die Altkreise Delitzsch und Torgau-Oschatz und beherbergt eine Vielzahl von Mühlentypen. Mit insgesamt 25 Mühlen stellt diese Region eine einzigartige Vielfalt dar, darunter die einzige noch erhaltene Schiffsmühle Deutschlands. Bad Düben ist besonders reich an Mühlen und beherbergt fünf davon, darunter die Bergschiffmühle, die zuletzt 1956 in Betrieb war. Ihre Bezeichnung resultiert aus der Verbindung zum Alaunbergwerk, in dem sie einst arbeitete.
LVZ
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