In Hoyerswerda sorgt eine bemerkenswerte Frau für das Überleben der kleinen Igel! Marlies Krannich, eine ehemalige Krankenschwester, hat sich in den letzten zwanzig Jahren ganz der Rettung verletzter und verwaister Igel verschrieben. Aktuell kümmert sie sich um elf hilfsbedürftige Igel, darunter ein winziges Tierchen, das erst vier Tage alt war, als es nach dem Tod seiner Mutter in ihre Obhut kam. „Die sind am Anfang völlig hilflos“, berichtet Krannich, während sie ihr Wohnzimmer in eine Igel-Station verwandelt hat, um den kleinen Stachelfreunden die bestmögliche Pflege zu bieten.
Wärmflaschen, Medizin und alle zwei Stunden Futter
Die Hingabe, mit der Krannich die Igel versorgt, ist bewundernswert. Rund um die Uhr gibt sie Medikamente, entfernt Zecken und sorgt dafür, dass die kleinen Igel stets die richtige Temperatur haben. Besonders die Kleinsten müssen alle zwei Stunden gefüttert werden, auch nachts! „Außerdem muss der Bauch massiert werden, damit sie pullern und kackern können“, erklärt sie und zeigt die Technik. In Spitzenzeiten hatte sie sogar zwanzig Igel in Pflege, was die Kapazitäten des Zoos Hoyerswerda übersteigt, der nur zehn Igel aufnehmen kann. Zoo-Direktor Eugène Bruins schätzt ihre Arbeit sehr und verweist auf sie, wenn der Zoo voll ist.
Finanzierung aus eigener Tasche
Doch die finanzielle Belastung ist enorm! Marlies Krannich trägt die Kosten für Futter und Tierarztbesuche größtenteils selbst. „Manchmal kommt da ganz schön was zusammen“, sagt sie, während sie die Futterkosten für die hungrigen Igel erklärt. Ein großer Igel verschlingt bereits eine ganze Dose Katzenfutter – das kann teuer werden! Trotz der Herausforderungen ist ihre Leidenschaft ungebrochen. Ein Igelmädchen, das sie aufgezogen hat, hat mittlerweile stolze 700 Gramm erreicht – ein wahrer Erfolg! „Obwohl ich ein tränendes Auge habe, wenn ich sie entlasse, gehören sie in die Natur“, sagt Krannich, während sie sich auf die bevorstehende Freilassung vorbereitet.