In den letzten Tagen hat sich bei RB Leipzig die Situation verschärft. Trotz der ungeschlagenen Bilanz in der Bundesliga, wo die Mannschaft den dritten Platz belegt, sorgt eine zweite Niederlage in der Champions League für Druck auf Trainer Marco Rose. Das gestrige Spiel gegen Juventus Turin endete mit 2:3, und die Diskussionen in der Führungsetage sind intensiv. Trainer Rose, der seit September 2022 im Amt ist, steht nun vor der Herausforderung, die Mannschaft wieder auf Kurs zu bringen.
Nach dem Schlusspfiff konnte man auf der Logen-Ebene sehen, wie RB-Vorstandschef Johann Plenge und der Global-Fußballdirektor Mario Gomez hitzige Gespräche führten. Gleichzeitig war Rose nach dem Spiel mit seinen Co-Trainern und Sportdirektor Rouven Schröder in einer Diskussion. Aufsichtsratschef Oliver Mintzlaff, der nach dem Spiel nur kurz in der Kabine verweilte, gilt als einer der wichtigsten Entscheider im Klub. Sein schnelles Verschwinden ließ Raum für Spekulationen über seinen Unmut.
Problematische Spielweise und persönliche Fehler
Es ist nicht zu leugnen, dass die Mannschaft gegen Juventus in der Lage war, das Geschehen zu kontrollieren. Doch während des Spiels offenbarte sich ein deutliches Problem: Trotz Überzahl gelang es RB nicht, den Druck auf die Italiener zu erhöhen. Die Mannschaft hatte das Spiel in der Hand, nutzte ihre Chancen aber nicht. Diese Unfähigkeit, das Spiel effektiv zu gestalten, wurde durch individuelle Fehler stark verstärkt.
Juventus konnte in der ersten Spielhälfte verletzungsbedingte Wechsel vornehmen, was jedoch nicht die Leistung von RB mindern sollte. RB ging zweimal in Führung, einmal durch einen Treffer von Benjamin Šeško und einmal durch einen handgestoppten Elfmeter. Sowohl die Tore als auch die darauf folgenden Fehler der Leipziger sorgten jedoch für einen unerklärlichen Verlauf des Spiels. Der klarste Fehlpass kam von Xavi, der das Team das 2:2 einbrachte, und das dritte Tor, erzielt durch Conceição, stellte das Spiel auf den Kopf.
Der Verein selbst sieht sich als Teil der europäischen Spitzengruppe, muss sich jedoch dringend verbessern, um diesen Ansprüchen gerecht zu werden. Der Druck, nicht nur aus sportlichen, sondern auch aus finanziellen Gründen, wächst, da der Einzug in die K.o.-Phase der Champions League von enormer Bedeutung für das Prestige des Klubs ist. Aktuell rangiert Leipzig auf dem letzten Platz ihrer Gruppe, was die Situation zusätzlich kompliziert.
Kapitàn Willi Orban äußerte sich besorgt: „Das ist alles andere als optimal. Wir haben uns das anders vorgestellt.” Die Atmosphäre nach dem Spiel war enttäuschend, besonders nach einem positiven Bundesliga-Spiel, das RB mit 4:0 gegen Augsburg gewonnen hatte. Menschen reden viel über verpasste Titelchancen und die damit verbundene gestiegene Erwartungshaltung.
Die Bedeutung des kommenden Spiels
Ein besonderes Augenmerk liegt nun auf dem nächsten Spiel in Heidenheim, das in der Bundesliga ansteht. Dieses Match könnte für die Zukunft von Marco Rose von entscheidender Bedeutung sein, nicht nur im Hinblick auf die sportliche Leistung, sondern auch auf die allgemeine Stimmung innerhalb des Vereins und seiner Anhänger. Der Druck nimmt zu und es bleibt fraglich, ob Rose die Anspannung noch lange aushalten kann.
Ein Aufeinandertreffen, das nicht nur die Frage nach der taktischen Ausrichtung aufwirft, sondern auch die Fähigkeit des Trainers, seine Spieler mental auf die bevorstehenden Herausforderungen vorzubereiten. Die nachfolgende Länderspielpause könnte eine willkommene Unterbrechung sein – es bleibt abzuwarten, ob die Nationalspieler gestärkt daraus hervorgehen.
Die Herausforderung für RB Leipzig, die Champions-League-Runde zu qualifizieren und gleichzeitig in der Bundesliga mitzuhalten, wird zunehmend schwieriger. Zudem steht ein möglicher Umbruch im Sommer vor der Tür, falls Leistungsträger den Verein verlassen. Dieses Szenario könnte die Entscheidungen für die kommenden Wochen und Monate nachhaltig beeinflussen. Während die Genesungshoffnungen für RB im Spiel sind, bleibt das Interesse der Medien groß, besonders nach den letzten Entwicklungen. Weitere Informationen sind bei www.bild.de nachzulesen.