Ein spannendes Forschungsprojekt unter der Leitung des Trier Center for Digital Humanities (TCDH) bringt Bedeutendes in der Welt der Datenverknüpfung und Geisteswissenschaften auf den Weg. Unter dem Namen „LODinG – Linked Open Data in den Geisteswissenschaften“ verfolgen Wissenschaftler aus sechs verschiedenen Disziplinen ein ambitioniertes Ziel: das Wissen der Welt zu erweitern und zu verfeinern.
In der heutigen digitalen Ära ist die Verfügbarkeit von Daten enorm gestiegen. Von politischen Reden über historische Fotos bis hin zu kulturellen Videos – diese Informationen warten nur darauf, miteinander verknüpft und nutzbar gemacht zu werden. Ziel des neuen Verbundes ist es, diese Daten so aufzubereiten, dass sie maschinenlesbar werden, um neues Wissen zu generieren. Künstliche Intelligenz spielt hierbei eine zentrale Rolle, um die gesammelten Daten effektiv zu verarbeiten und zur Verfügung zu stellen.
Vielfältige Projekte im Rahmen von LODinG
Insgesamt sieben Teilprojekte sind Bestandteil des Verbundes, wobei eines der Projekte die Digitalisierung von historischen Weinetiketten in den Mittelpunkt stellt. Diese Etiketten sind nicht nur schön anzusehen, sondern erzählen auch Geschichten über Wirtschaftsstrategien und kulturelle Details vergangener Epochen. Die Forscher arbeiten daran, diese historischen Artefakte mithilfe von Künstlicher Intelligenz in eine maschinenlesbare Form zu bringen, um sie der breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
„Linked Open Data wird unsere geisteswissenschaftliche Forschung voranbringen“, sagt Prof. Dr. Christof Schöch, der die Initiative leitet. Seine Co-Sprecherin, Prof. Dr. Claudine Moulin, erklärt weiter: „Wir haben vor, nicht nur die Daten selbst zu vernetzen, sondern auch verschiedene Forschungsfelder miteinander zu verbinden.“ Die Bandbreite der Themen reicht von medizinischen Texten der Frühen Neuzeit bis hin zu aktuellen Rechtsdokumenten der EU.
Der Erfolg des TCDH im Bereich digitaler Datenvernetzung macht es möglich, dass der Verbund auch international auf sich aufmerksam machen kann. Co-Sprecherin Prof. Dr. Susanne Kabatnik hebt hervor: „In Deutschland hat sich das TCDH bereits einen Namen gemacht. Jetzt bietet sich uns die Chance, unsere Reichweite noch weiter auszubauen.“ Insgesamt fünf Jahre stehen den Forschenden zur Verfügung, um ihre Ideen zu verwirklichen und neue Erkenntnisse zu gewinnen, unterstützt durch die Forschungsinitiative des Landes Rheinland-Pfalz.
Zu den beteiligten Fakultäten gehören nicht nur Digital Humanities und Computerlinguistik, sondern auch Germanistik, Romanistik, Sinologie sowie Informatik und Rechtswissenschaften. Diese interdisziplinäre Kooperation steht im Mittelpunkt des Projekts und soll innovative Ansätze in der Datenverarbeitung fördern.
Für mehr Informationen über den Forschungsverbund steht Prof. Dr. Christof Schöch als wissenschaftlicher Ansprechpartner zur Verfügung. Interessierte können ihn direkt per E-Mail oder Telefon kontaktieren.