Im Landgericht Zweibrücken stehen derzeit erschreckende Brandstiftungen an der Tagesordnung. Ein 38-jähriger Syrer soll für mehrere verheerende Feuer verantwortlich sein, darunter ein besonders folgenschweres Ereignis, bei dem eine junge Moldawierin um ihr Leben kämpfen musste. Sie berichtete von dem Moment, als sie im Schlaf von dem Brand überrascht wurde und in Panik versuchte, das brennende Gebäude zu verlassen. Ihre eindringlichen Schilderungen sind sowohl bewegend als auch alarmierend, da sie die Bedrohung, die von solchen Verbrechen ausgeht, hautnah verdeutlichen.
Die besorgniserregenden Vorfälle ereigneten sich in Contwig sowie Pirmasens. Am 21. Juni 2022 entzündete der Beschuldigte im Keller eines Mehrfamilienhauses ein Feuer, das nicht nur das Gebäude selbst, sondern auch eine benachbarte Garage und eine Gaststätte in Mitleidenschaft zog. Der entstandene Sachschaden beläuft sich auf beeindruckende 80.000 Euro. Einige Wochen später, am 1. August 2022, legte der Mann ein Feuer in einer leer stehenden Wohnung im gleichen Gebäude und verursachte damit einen noch größeren Schaden von 340.000 Euro, da das Gebäude anschließend teilweise einstürzte.
Details zu den Vorwürfen
Am 24. März 2023 soll ein weiterer Vorfall in seiner Wohnung in der Pasquaystraße in Pirmasens stattgefunden haben, wo der Beschuldigte Papier angezündet hatte. Glücklicherweise konnten die Flammen nicht auf das gesamte Gebäude übergreifen. Die Anklage sieht den 38-Jährigen als Hauptverantwortlichen für diese Brände, doch er ist sich seiner Taten nicht bewusst und beruft sich auf eine angebliche Schuldunfähigkeit aufgrund einer psychischen Erkrankung. Der Staatsanwalt hat beantragt, ihn in eine psychiatrische Einrichtung einzuweisen.
Sein Verteidiger, Rechtsanwalt Max Kampschulte, ließ lediglich verlauten, dass der Syrer sich nicht an den Brandorten aufgehalten habe und somit unschuldig sei. Diese Argumentation wurde jedoch durch einen Kriminalbeamten widerlegt, der die Handy-Daten des Angeklagten überprüft hatte. Demnach befand sich der Angeklagte genau zum Zeitpunkt des Feuers in seiner Wohnung. Zudem schloss ein Brandsachverständiger aus, dass technische Defekte, wie elektrische Kurzschlüsse, für die Entstehung der Brände verantwortlich sein könnten. Die Umstände deuten vielmehr auf Brandstiftung hin, was die Situation noch dramatischer erscheinen lässt.
Die Ermittlungen decken auch interessante psychologische Aspekte auf. Ein ehemaliger Nachbar des Angeklagten schilderte, dass der Beschuldigte nach dem Tod seines Vaters starke Veränderungen in seinem Verhalten zeigte. Er äußerte eigenartige Gedanken und es gab Anzeichen für eine psychische Erkrankung, die von einem Psychiater untersucht werden soll. Diese Entwicklungen werfen ein neues Licht auf die Frage, ob der Mann tatsächlich schuldfähig ist.
Die Verhandlung wird am Montag, den 21. Oktober, fortgesetzt. Bei diesem Termin soll die forensische Psychiaterin Stellung nehmen und die Plädoyers der Anwälte gehalten werden. Das Urteil wird zwei Tage später, am Mittwoch um 12 Uhr, verkündet. Diese bevorstehenden Tage könnten entscheidend für die Zukunft des Beschuldigten und die Beurteilung seiner psychischen Verfassung sein.