Die Schulchroniken von Kempenich und Spessart enthüllen lustige und skurrile Fakten aus einer Vergangenheit, als in jedem Dorf im Brohltal eine Schule existierte. Diese Rückblicke geben nicht nur Einblicke in die Bildungsgeschichte, sondern auch in das alltägliche Leben der damaligen Zeit, das unvorstellbar erscheint.
Einer der bemerkenswertesten Erlass aus dem Jahr 1897 war der Aufruf, Bücher und Hefte nicht mehr mit Draht zu heften. Die Gefahren von Verletzungen und der rasche Zerfall der Schulbücher waren Anlass genug, diese umstrittene Praktik zu beenden. Ein echter Weckruf an die Schulaufsichtsbehörden, um die Sicherheit der Schüler zu gewährleisten! Während des Wanderns durch die vergangenen Jahrhunderte begegnet man auch den Vorschriften von 1901, die das Erlernen der Briefbeschriftung als unerlässlich einstufte. Dies wurde aufgrund der dramatisch wachsenden Zahl unzustellbarer Postsendungen notwendig.
Gesundheit und Andacht: Einblicke in die Schulzeit
Ein Erlass vom 7. Juni 1907 thematisierte die Wichtigkeit von Bewegung für Schüler. Um gesundheitliche Probleme durch das ständige Sitzen zu vermeiden, wurde empfohlen, auch an turnfreien Tagen Übungen im Freien durchzuführen, was die positive Haltung der Schüler fördern sollte. Solche Maßnahmen zur Gesundheitsförderung bezeugen das damalige Bewusstsein für das Wohl von Kindern.
1912 erregte ein Erlass zur Befreiung der Schüler von religiösen Feiertagen Aufsehen: An Maria Lichtmess und Mariä Verkündigung durften die Kinder den Unterricht für den Gottesdienst schwänzen – eine bemerkenswerte Erlaubnis, die zeigt, wie sehr die religiösen Traditionen damals in den Alltag integriert waren. Auch die Schulwanderungen der 1920er Jahre waren ein Erlebnis für sich: Weit über 40 Kilometer wurden in erlebnisreichen Exkursionen zurückgelegt, inklusive ausgedehnter Fußmärsche durch die idyllische Natur des Wiedtals.
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